Gesunkener Frachter "Verity" Wind und Wellen erschweren Sicherungsarbeiten
Um den Schiffsverkehr nach der Frachterkollision auf der Nordsee zu sichern, wollen Taucher die Masten der gesunkenen "Verity" kappen. Doch wegen der Wetterlage müssen die Arbeiten bis nach dem Wochenende warten.
Starker Wind und Wellen erschweren nach der Frachterkollision auf der Nordsee die Arbeiten am Wrack des gesunkenen Küstenmotorschiffes "Verity". Deswegen seien am Freitag und am Wochenende keine weiteren Maßnahmen vorgesehen, teilte eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn mit.
Sobald sich die Wetterlage beruhigt habe, sei für Anfang kommender Woche ein Tauchereinsatz geplant. Dann sollen die beiden Masten des Frachters gekappt werden, um an der Unglücksstelle mehr Wassertiefe für den Schiffsverkehr zu erreichen.
Suche nach Unglücksursache
Das Wrack befindet sich in rund 30 Metern Tiefe. Der Unfallort liegt in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit. Die Kollision der beiden Frachter "Verity" und "Polesie" ereignete sich am Dienstagmorgen rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland. Die Behörden gehen davon aus, dass fünf Seeleute bei dem Unglück ums Leben kamen.
Wie es zu dem Zusammenstoß kam, ist unklar. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) begann bereits mit Ermittlungen zur Unfallursache. Es handele sich um einen "sehr schweren Seeunfall" mit mindestens einem Todesopfer, sagte der Leiter der BSU, Ulf Kaspera, der Nachrichtenagentur dpa.
Die Untersuchung werde zusammen mit den beiden Flaggenstaaten der Frachter - Bahamas und Großbritannien - geführt, wobei die zuständige Seeunfalluntersuchungsbehörde in Großbritannien die Leitung übernehme. In Kürze fänden die Abstimmungen statt, sagte Kaspera. Mit Untersuchungen habe man aber schon begonnen. Unter anderem seien etwa erste Verkehrsdaten gesichert worden. Die Seeleute sollten befragt werden.
Gespräche über mögliche Bergung
Um den Schiffsverkehr nun sicher an der Unglücksstelle vorbei zu leiten, wurde eine beleuchtete, schwarz-rot-schwarze Tonne als Signal für die Schifffahrt ausgelegt. Die Verkehrszentrale des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee in Wilhelmshaven überwache den Bereich, hieß es.
Unklar ist weiterhin, wie es mit dem Wrack der "Verity" weitergeht. Es solle an einer sogenannten Bergungsverfügung gearbeitet werden. Zu einer möglichen Bergung liefen Gespräche zwischen der Schifffahrtsverwaltung, dem Reeder, dem Versicherer und Bergeunternehmen, teilte die Behördensprecherin weiter mit.