Pläne der Bundesregierung Doktortitel im Pass künftig nicht mehr vor dem Namen
Der Doktortitel im Pass soll an eine andere Stelle wandern. Man wolle damit internationalen Gepflogenheiten folgen, heißt es zu den Ampel-Plänen. Außerdem könne der "Dr." an bisheriger Stelle Irritationen bei ausländischen Grenzbehörden verursachen.
Die Bundesregierung will den Doktortitel vor dem Nachnamen in Personalausweisen und Reisepässen streichen und an eine andere Stelle eintragen lassen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend.
Die Ampel-Koalition folge damit internationalen Gepflogenheiten, berichtet die Düsseldorfer Zeitung "Rheinische Post" unter Berufung auf eine der Redaktion vorliegende Verordnung des Bundesinnenministeriums. Demnach soll der Titel künftig in einem neu geschaffenen Datenfeld auf der Rückseite des Personalausweises und des Reisepasses eingetragen werden können.
Irritationen bei Grenzbehörden
Das Voranstellen der Buchstaben "Dr." könne dem Dokument zufolge bei ausländischen Grenzbehörden Irritationen hervorrufen, "da die beiden Buchstaben oftmals für die Anfangsbuchstaben des Familiennamens gehalten werden". Das führe zu Verzögerungen bei den Grenzkontrollen, heißt es in dem Bericht.
Ferner begründet das Ministerium laut Rheinischer Post sein Vorgehen damit, dass der Standard für Reisedokumente der internationalen Luftfahrtorganisation der Vereinten Nationen ICAO für das Datenfeld "Name" keine weiteren Eintragungen als den Familiennamen vorsehe. Das sei auch in der EU als verbindlich übernommen worden. Darüber hinaus habe es kürzlich einen Entschließungsantrag der Koalitionsfraktionen geben, Pass und Personalausweis konform auszugestalten. Dem trage man nun Rechnung.
"Die Koalition hat sich auf ein Vorgehen geeinigt, das einen zentralen Bestandteil unserer Kritik aufnimmt und Missverständnisse beim Auslesen von Ausweisdokumenten im Ausland ausräumt", sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic der Rheinischen Post. Auch der Saarbrücker Zeitung bestätigte Mihalic das Vorhaben.