Hofreiter im Bericht aus Berlin "Europa steckt in einer Egoismuskrise"
Grünen-Fraktionschef Hofreiter hat die Flüchtlingspolitik der EU scharf kritisiert. Die Staaten schauten lediglich auf ihre eigenen Interessen, sagte er im Bericht aus Berlin. Hofreiter machte sich erneut für legale Fluchtwege und humanitäre Visa stark.
Knapp 60 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben weltweit auf der Flucht - allein seit Beginn des Jahres sind mehr als 100.000 Menschen vor Krieg, Unterdrückung oder Armut über das Mittelmeer nach Europa geflohen. Grünen-Fraktionschef Hofreiter fordert im Bericht aus Berlin daher ein Umdenken bei der europäischen Flüchtlingspolitik.
"Wir brauchen humanitäre Visa und legale Flüchtlingswege nach Europa", so Hofreiter. Er sprach sich zudem für eine bessere Seenotrettung aus. Hilfe vor Ort sei zwar langfristig ein richtiges Mittel, doch die Menschen bräuchten nun schnell Hilfe. In Deutschland müssten die Kommunen zudem mehr Unterstützung bekommen, damit diese in der Lage seien, Flüchtlinge besser zu unterstützen.
Pläne für Asylverfahren und Flüchtlingslager bereits in den Heimatländern lehnte Hofreiter ab. Hofreiter kritisierte zudem, dass sich einzelne Länder in der EU komplett weigerten, Flüchtlingen zu helfen. "Die EU steckt in einer Egoismus-Krise. Jeder schaut nur auf sein nationales Interesse und nicht auf das, was weltweit notwendig und was in Europa notwendig ist", sagte der Grünen-Politiker.