Robert Koch-Institut Zahl der Affenpocken-Infektionen sinkt
Nach bis zu 400 Fällen pro Woche im Juli ist die Zahl der nachgewiesenen Affenpocken-Infektionen laut RKI auf zuletzt 30 gesunken. Die Inkubationszeit ist allerdings kürzer als bislang angenommen.
In Deutschland sinkt die Zahl der pro Woche mit Affenpocken infiziert gemeldeten Menschen weiter. Nachdem es im Juli zeitweise mehr als 400 Fälle pro Woche gegeben hatte, sind für die beiden vergangenen Wochen bislang nur noch 70 beziehungsweise rund 30 registrierte Erkrankungen erfasst worden.
Dies ergibt sich aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI). Der rückläufige Trend hält auch im besonders betroffenen Berlin weiter an.
Mehr als 3500 Infizierte bundesweit
Deutschland gehört laut RKI zu den Ländern mit den meisten Fällen im Rahmen des weltweiten Affenpockenausbruchs. Erste Nachweise gab es im Mai. Insgesamt sind bundesweit gut 3530 Infizierte erfasst.
Unklar ist, inwiefern Nachmeldungen das Bild des aktuellen Infektionsgeschehens noch verändern werden. Bei einem Teil der betroffenen Menschen war die Zeit zwischen mutmaßlicher Ansteckung und ersten Krankheitsanzeichen kürzer als angenommen.
Inkubationszeit kürzer als erwartet
Laut RKI ist die Inkubationszeit bei einem Teil der Infizierten mit nur ein bis drei Tagen niedriger als angenommen. Allgemein würden bislang drei oder vier Tage als untere Grenze angesehen, hieß es.
Maximal könne die Inkubationszeit 21 Tage dauern. "Die Dauer der Inkubationszeit kann vom Übertragungsweg abhängen, was erklären könnte, warum wir bei dem aktuellen Ausbruch mit sexueller Übertragung kürzere Inkubationszeiten beobachtet haben als bei früheren MPX-Ausbrüchen mit anderen Übertragungswegen", schreiben die RKI-Autoren.
Bei einer Impfstrategie sollte laut RKI eine kürzere Inkubationszeit bedacht werden, da dies die Wirksamkeit der Impfung nach einem Kontakt zu einem bestätigten Fall einschränken könne. Diese sogenannte Postexpositionsprophylaxe soll so früh wie möglich im Zeitraum von bis zu 14 Tagen nach dem Kontakt erfolgen.