Aktuelle Studie Cybermobbing nimmt weiter zu
Die Fälle von Cybermobbing unter Jugendlichen häufen sich. Laut einer Studie werden Jugendliche besonders über den Nachrichtendienst WhatsApp Beleidigungen, Lügen oder der Verbreitung peinlicher Bilder ausgesetzt.
Jugendliche in Deutschland werden zunehmend Opfer von Cybermobbing. Das geht aus einer Studie im Auftrag der Krankenkasse Barmer hervor. Im vergangenen Jahr waren rund 16 Prozent der Heranwachsenden von Mobbing im Internet betroffen, wie die Untersuchung des Instituts Sinus zeigt. Im Jahr 2021 waren es noch 14 Prozent. Mehr als jeder zweite junge Mensch erlebe demnach Cybermobbing im direkten persönlichen Umfeld. 2021 waren es noch 43 Prozent.
Für die Jugendstudie wurden im vergangenen Jahr etwa 2.000 14- bis 17-Jährige befragt. Noch nie etwas von Cybermobbing mitbekommen zu haben, gaben 28 Prozent der Befragten an - vier Prozentpunkte weniger als zwei Jahre zuvor.
"Soziale" Netzwerke sind Mobbing-Hotspots
15 Prozent der befragten Betroffenen hätten keinerlei Hilfe bei Cyber-Mobbing-Attacken erhalten. "Je schneller die Opfer eine vertrauenswürdige Hilfe bei Eltern, Freunden, Schulen, Polizei oder Beratungsstellen bekommen, desto besser", sagte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. "Die Opfer dürfen nicht allein gelassen werden."
Am weitesten verbreitet ist Mobbing in Form von Beleidigungen, wie 74 Prozent der Betroffenen angaben. Weitere Formen waren das Teilen von Gerüchten (52 Prozent) und der Ausschluss aus Gruppen (33 Prozent). 32 Prozent beklagten das Posten von peinlichen Bildern und Videos.
Mobbing kann sich im Internet unkontrolliert verbreiten
Der Studie zufolge findet Cybermobbing am häufigsten über den Nachrichtendienst WhatsApp statt (52 Prozent). Dahinter folgen die Netzwerke TikTok und Instagram mit 34 beziehungsweise 33 Prozent.
Als Cybermobbing wird das Mobbing im Internet bezeichnet. Es gilt als besonders gefährlich, da es in Onlinenetzwerken kaum sichere Rückzugmöglichkeiten gibt. Auch die Gruppe der potenziellen Täter und Mitwisser ist größer, da sich Gerüchte, Lügen und Bilder im Internet unkontrolliert verbreiten können.