Demos in vielen Städten Zehntausende protestieren gegen rechts
Auch am Sonntag haben im ganzen Bundesgebiet Demos und Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus stattgefunden. Den größten Protestzug gab es in Hamburg - nach Polizeiangaben nahmen mindestens 60.000 Menschen daran teil.
In vielen Städten und Gemeinden sind auch am Sonntag wieder zahlreiche Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie auf die Straße gegangen. In der Hamburger Innenstadt kamen abermals Zehntausende zusammen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Die Veranstalter, ein Bündnis um die Bewegung Fridays for Future (FFF), hatten für die Versammlung unter dem Motto "Für Vielfalt und unsere Demokratie - Hamburg steht zusammen gegen die AfD" 30.000 Teilnehmende angemeldet. Laut NDR sprach die Polizei von mindestens 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. FFF gab die Zahl mit 100.000 an.
Nach einer Kundgebung mit einer Rede der Klimaaktivistin Luisa Neubauer gab es einen etwa 3,5 Kilometer langen Demozug durch die Innenstadt. Mehr als 40 Organisationen hatten zur Demo aufgerufen, darunter mehrere Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und der BUND, der Mieterverein, der DGB und das Hamburger Bündnis gegen Rechts.
Die Organisatoren hatten den ursprünglich geplanten Versammlungsort am Jungfernstieg zur Ludwig-Erhard-Straße verlegt - zuletzt war eine Großdemo in der Hansestadt abgebrochen worden, weil viel mehr Teilnehmende gekommen waren als erwartet.
Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet
In zahlreichen Städten und Gemeinden im ganzen Bundesgebiet waren laut FAZ mit Bezug auf "Zusammen gegen rechts" für Sonntag Demonstrationen angemeldet und Veranstaltungen geplant. Im Norden etwa in Schleswig, Nortorf und Neumünster.
Im Westen waren Veranstaltungen unter anderem in Boppard, Gerolstein und Ahrweiler geplant, im Süden in Schongau, Bad Tölz und Ebersberg. In Ostdeutschland sollten unter anderem in Rangsdorf, Hoyerswerda, Finsterwalde, Demmin und Neustrelitz Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus stattfinden. In Zwickau gingen laut Polizei 4.000 Menschen auf die Straße.
In Ibbenbüren bei Osnabrück rechneten die Organisatoren der Demo "Ibbenbüren gegen rechts" mit einer Teilnehmerzahl von mindestens 2.500. In Bremerhaven gingen laut Polizei 7.000 Menschen auf die Straße, die Organisatoren sprachen von "einer der größten Demos gegen Faschismus in der Stadt seit 1945".
Auf 10.000 Menschen schätzte die Polizei am Sonntag die Anzahl der Demonstrationsteilnehmer im rheinland-pfälzischen Trier.
Am vorigen Wochenende hatten sich bundesweit nach Angaben des Bundesinnenministeriums mehr als 900.000 Menschen an Demos gegen rechts beteiligt. Das Ministerium berief sich bei der Teilnehmerzahl auf Polizeiangaben.
Auslöser der Proteste waren am 10. Januar Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter, an dem einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen WerteUnion in Potsdam teilgenommen hatten.