Deutscher Radiopreis 2023 Bremen NEXT als "Beste Sendung" ausgezeichnet
Eine Glas-Trophäe, glückliche Radiomacher und internationale Stars: Mit einer Gala und den Auftritten mehrerer Musikstars sind in Hamburg die besten Radiomacherinnen und Radiomacher Deutschlands gefeiert worden.
Mit dem Deutschen Radiopreis 2023 sind in zehn Kategorien außergewöhnliche Leistungen im Hörfunk ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Beste Sendung" gewann Bremen NEXT von Radio Bremen mit "Bremen NEXT am Nachmittag - Live aus der JVA Oslebshausen". Atmosphärisch dicht erzählt, stelle die Sendung den Gefängnisalltag aus verschiedenen Blickwinkeln dar, urteilte die Jury des Grimme-Instituts.
Jury belohnt "sympathische Hartnäckigkeit"
Als "Beste Morgensendung" wurde "Berliner Rundfunk 91.4 mit Simone Panteleit und Team" gekürt. Dem Format des Berliner Rundfunks 91.4 gelinge dank hohen Reporteranteils und "sympathischer Hartnäckigkeit" eine starke lokale Verankerung, wertete die Jury.
"Bestes Musikformat" wurde "N-JOY Reeperbus". Die Auszeichnung "Beste Reportage" erhielten Detektor.fm und radioeins vom rbb für "Teurer Wohnen". Das Format brilliere mit tiefer Rechercheleistung, Perspektivenvielfalt und dem konstruktiven Aufzeigen von Lösungen, befand die Jury.
Aktion "Wir haben Depressionen" ausgezeichnet
Als "Beste Programmaktion" kürte sie "Wir haben Depressionen" von Radio Hochstift. "Auf feinfühlige Weise hat ein kleiner Lokalsender das Schweigen gebrochen", hieß es. Die Aktion ließ über zweieinhalb Tage Betroffene, Angehörige und Experten zu Wort kommen.
"Bestes Informationsformat" ist laut der Jury "radioWissen - Die Olympia-Protokolle" von Bayern 2. Der Preis für das "Beste Interview" ging an Donau3FM für "Sabrina trifft...Bestatter Daniel Streidt". Moderatorin Sabrina Gander habe Streidt sehr persönliche Eindrücke von seinem Hilfseinsatz in der Türkei nach dem Erdbeben am 6. Februar 2023 entlockt.
"Bestes Entertainment" sind die "Grüße aus der Zukunft" von WDR 5. Die "Radio-Comedy auf Next Future Level" beobachte die kleinen Unwägbarkeiten des Alltags, fange sie bildhaft ein und biete sie wunderbar überspitzt dar, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Maurice Moore bekommt Preis als "Bester Moderator"
"Bester Moderator" ist Maurice Moore von bigFM. Das "Ein-Mann-Radio-Kraftpaket" verfüge "über eine seltene Mischung aus Lässigkeit und Direktheit, die den ungefilterten Austausch mit Hörerinnen und Hörern prägt", hieß es.
Maurice Moore von bigFM auf der Bühne mit dem Preis in der Kategorie "Bester Moderator".
"Beste Newcomerin" ist Isabelle Ihden von Radio TEDDY. Sie begleite Kinder und Eltern durch den Nachmittag, dabei sei ihre Ansprache stets auf Augenhöhe mit der jungen Zielgruppe, "nie anbiedernd, nie von oben herab, sondern immer so, dass man ihr echtes Interesse am Austausch von Ideen spürt", urteilte die Jury.
Bauerfeind statt Schöneberger
Der undotierte Radiopreis wurde im Hamburger Stage Theater Neue Flora verliehen. Gestiftet wird der Deutsche Radiopreis von den Hörfunkprogrammen der ARD, Deutschlandradio und den privaten Radiosendern. Gesellschafter sind die Plattform "Radiozentrale" und die NDR Media.
Durch den Abend führte schließlich erstmals Katrin Bauerfeind. Sie hatte nach zwölf Jahren Barbara Schöneberger im Moderationsamt abgelöst. Der Deutsche Radiopreis gilt als der wichtigste Preis der Branche.
Auf der Bühne standen zudem musikalische Größen: Mit dabei waren etwa US-Musiker Ray Dalton, der DJ und Grammy-Gewinner Purple Disco Machine gemeinsam mit Sophie and the Giants sowie Freya Ridings.