Nach langer Vakanz Neue Erzbischöfe für Paderborn und Bamberg
Zwei wichtige Posten in der deutschen katholischen Kirche sind neu besetzt: Der Papst ernannte den früheren Mainzer Weihbischof Bentz zum Erzbischof von Paderborn, Weihbischof Gössl übernimmt die Position in Bamberg.
Papst Franziskus hat zwei neue deutsche Erzbischöfe ernannt und somit die beiden vakanten katholischen Bischofsstühle in Paderborn und Bamberg neu besetzt.
Der bisherige Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz wird das Erzbistum Paderborn leiten. Der bisherige Bamberger Weihbischof und Diözesanadministrator Herwig Gössl übernimmt die Leitung des Erzbistums Bamberg. Dies entschied der Papst, wie der Heilige Stuhl und die beiden Erzdiözesen mitteilten.
Der neue Paderborner Erzbischof Bentz gilt kirchenpolitisch als eher liberal.
Nach gut einjähriger Vakanz tritt der kirchenpolitisch als eher liberal geltende Bentz die Nachfolge von Hans-Josef Becker an, der 19 Jahre an der Spitze des Erzbistums gestanden hatte und im vergangenen Jahr im Alter von 74 Jahren aus dem Amt geschieden war.
Gössl folgt auf Ludwig Schick, der ebenfalls aus Altersgründen Ende vergangenen Jahres dem Papst seinen Rücktritt angeboten hatte, wie es in der katholischen Kirche üblich ist. Schick hatte das Erzbistum seit 2002 gut 20 Jahre lang geleitet.
Bätzing lobt neue Erzbischöfe
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, gratulierte dem künftigen Paderborner Erzbischof. Bätzing betonte, dass in Paderborn Tradition und Innovation sowie Volksfrömmigkeit und Synodalität zusammengehörten.
Der neue Erzbischof Gössl war in Bamberg bereits Weihbischof.
Gössls Berufung in Bamberg stehe für Kontinuität, erklärte Bätzing. Vor allem dessen "menschenfreundliche Art und tiefgründige Spiritualität" werde Gössls Dienst in Zukunft kennzeichnen, sagte der Limburger Bischof. Es sei zu spüren, dass Gössl jemand sei, der behutsam und in gangbaren Schritten die Kirche der Zukunft gestalten wolle.
Weitere Bischofssitze noch vakant
Nach der offiziellen Ernennung sind in Deutschland nun noch die Bistümer Osnabrück und Rottenburg-Stuttgart ohne Diözesanbischof.
Zudem ist die Lage im Erzbistum Köln weiterhin ungewiss. Der heftig umstrittene Kardinal Rainer Maria Woelki bot dem katholischen Kirchenoberhaupt im Zusammenhang mit der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in Köln vor anderthalb Jahren seinen Rücktritt an. Eine Entscheidung von Papst Franziskus steht noch aus.