Aufruf von Religionsgemeinschaften "Rechtsextreme für religiöse Menschen nicht wählbar"
Christen, Muslime, Buddhisten und Vertreter weiterer Religionsgemeinschaften haben sich in einem gemeinsamen Aufruf klar gegen rechte Parteien positioniert: Wer Hass und Hetze verbreite, sei für gläubige Menschen nicht wählbar.
Mehrere Glaubensgemeinschaften in Deutschland haben erneut eine Unvereinbarkeit von Religion und Rechtsextremismus betont. "Rechtsextreme Parteien sind für religiös geprägte Menschen nicht wählbar", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von neun Religionsgemeinschaften.
Gruppen oder Parteien, die Hass und Hetze verbreiten, sollten nicht unterstützt werden. "Jede Form von Rassismus, ob in Form von Gewalt, Benachteiligung, Ausgrenzung oder Entwürdigung, ist mit den Grundwerten von Religionen und Spiritualität nicht vereinbar", heißt es in der Erklärung weiter.
Kein Ehren- oder Hauptamt für Rechtsextreme
Ebenso betonen die Religionsgemeinschaften, dass Personen, die menschenverachtende, fanatische und rechtsextreme Parolen verbreiteten, keine ehrenamtliche oder hauptamtliche Funktion erhalten sollten. Dazu gehörten rassistische ebenso wie antisemitische und antimuslimische Aussagen.
Zu den Unterzeichnern gehören den Angaben zufolge die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Zentralrat der Muslime, der Zentralrat der Jesiden, die Deutsche Buddhistische Union, der Nationale Geistige Rat der Baha'i, der Rat der Sikhi sowie der Landesverband der Alevitischen Gemeinden in Hessen, der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Hessen und die Berliner Hindu-Gemeinde.
Abgrenzung der Katholiken von AfD schon im Februar
Sie äußerten sich mit Blick auf die Internationale Woche gegen Rassismus, die unter dem Motto "Menschenrechte für alle" mit Veranstaltungen bundesweit noch bis zum 24. März stattfindet. Insgesamt sind mehr als 4.000 Veranstaltungen mit über 250.000 Menschen geplant. Mehr als 1.900 religiöse Feiern und Gebete rufen zur Überwindung von Rassismus, Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus auf.
Die Deutsche katholische Bischofskonferenz hatte bereits Ende Februar einstimmig eine Erklärung beschlossen mit dem Titel "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Darin grenzen sich die Bischöfe von der AfD ab und bezeichnen sie als für Christen nicht wählbar. Auch die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Kirsten Fehrs, schloss sich dieser Warnung an.