Rosenmontagszüge Bunt, närrisch und viel Kamelle
Es geht wieder los: In den Karnevalshochburgen ziehen am heutigen Rosenmontag zahlreiche Züge mit Mottowagen durch die Straßen, der größte davon in Köln. Auch viele Politiker sind dabei - meist als Wagenmotive.
Mit den Rosenmontagszügen hat der Straßenkarneval in den rheinischen Karnevalshochburgen zum Wochenauftakt seinen Höhepunkt erreicht. In Köln, Düsseldorf und Mainz feiern trotz grauer Wetteraussichten wieder Hunderttausende Menschen in den Innenstädten. Besonders im Fokus stehen bei den Umzügen erneut die Motivwagen, mit denen traditionell die Politik aufs Korn genommen wird. Der größte Umzug findet traditionell in Köln statt, das diesjährige Motto lautet dort: "Wat e Theater - wat e Jeckespill".
Bereits noch bei Dunkelheit starteten die ersten Jecken in Nordrhein-Westfalen in den Rosenmontag. Einige Frühaufsteher fanden sich in ihren bunten Kostümen schon gut drei Stunden vor Start des traditionellen "Zochs" in der Kölner Innenstadt ein. Man wolle in der ersten Reihe am Wegesrand stehen, wenn die Wagen endlich vorbeikommen, sagte eine Karnevalistin, die mit einer Freundesgruppe unterwegs war. Andere Jecken eilten vorbei, um etwas weiter entfernt einen vermeintlich besseren Platz für den Kamelle-Reigen zu finden.
Rosenmontagszug in Köln mehrere Kilometer lang
Der größte Rosenmontagszug in Deutschland soll achteinhalb Kilometer lang sein, Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich in Köln unter das Fußvolk gemischt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sind dabei - diese beiden allerdings nur als überdimensionierte Pappmaschee-Figuren auf den Mottowagen. Im WDR-Liveticker lesen Sie alles rund um die Rosenmontagszüge in NRW.
In Düsseldorf feiern die Karnevalisten unter dem Motto "Wat et nit all jöwt". Das Comitee Düsseldorfer Carneval rechnet mit 500.000 bis 600.000 Menschen am Straßenrand, das Festkomitee des Kölner Karnevals mit etwa 800.000 Menschen. An den Karnevalstagen sind nach Angaben von Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) in Nordrhein-Westfalen insgesamt etwa 62.000 Polizeikräfte im Einsatz.
In Mainz lautet das diesjährige Fastnachtsmotto " Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein die ganze Welt zum Schoppe ein", was sich auf einen Schoppen Wein bezieht. Besonders im Fokus stehen bei den Umzügen auch hier die Motivwagen, mit denen traditionell die Politik aufs Korn genommen wird. Der SWR berichtet live vom Rosenmontagsumzug.
Mainz zählt neben Köln und Düsseldorf zu den bedeutendsten Fastnachtshochburgen in Deutschland. Zum Rosenmontagsumzug sollen mehr als 500.000 Zuschauer in der Stadt sein. Auch in anderen großen Städten wie Trier und Koblenz ziehen heute die Närrinnen und Narren durch die Straßen.
Tödlicher Zwischenfall in Rheinland-Pfalz
Bereits am Wochenende hatten sich Zehntausende Narren und Närrinnen auf den karnevalistischen Höhepunkt am Rosenmontag eingestimmt. Bei durchwachsenem Wetter zogen in vielen Teilen Deutschlands Umzüge mit bunt kostümierten Menschen durch die Straßen, auch außerhalb der rheinischen Karnevalshochburgen.
Im rheinland-pfälzischen St. Goarshausen endete der Karnevalsumzug allerdings mit einer Tragödie. Ein 20-jähriger Mann geriet in der Stadt am Rhein am Samstagnachmittag nach Ende des Umzugs unter einen fahrenden Karnevalswagen und wurde tödlich verletzt.