Höchste Zahl seit 17 Jahren Starker Anstieg bei Einschulungen
Aufgrund höherer Geburtenzahlen und der verstärkten Zuwanderung sind in diesem Jahr so viele Kinder in Deutschland eingeschult worden wie seit 17 Jahren nicht mehr. Besonders stark stiegen die Zahlen in Niedersachsen und Brandenburg.
In Deutschland sind in diesem Jahr 810.700 Mädchen und Jungen eingeschult worden. Das waren 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger erreichte damit den höchsten Stand seit 17 Jahren.
"Der starke Anstieg der Einschulungen lässt sich auf demografische Entwicklungen wie höhere Geburtenzahlen und verstärkte Zuwanderung zurückführen", erklärte das Statistikamt. "Welchen Anteil ukrainische geflüchtete Kinder und Jugendliche an den zugewanderten Personen ausmachen, lässt sich nicht beziffern." Seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar sind Hunderttausende Ukrainer nach Deutschland geflohen, darunter viele Kinder.
Große Mehrheit an Grundschulen eingeschult
93,6 Prozent der Erstklässler im Schuljahr 2022/2023 starteten an einer Grundschule. Weitere 3,2 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,4 Prozent an Integrierten Gesamtschulen sowie 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen.
Die Zuwachsraten bei den Einschulungen unterschieden sich zwischen den Bundesländern zum Teil erheblich. In Niedersachsen stieg die Zahl der Kinder in den ersten Klassen um 8,7 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Schuljahr. In Brandenburg war die Zunahme mit 8,5 Prozent ähnlich stark. Deutlich unterdurchschnittlich nahm die Zahl Erstklässler dagegen in Baden-Württemberg zu, wo das Plus lediglich bei 2,7 Prozent lag.
Lehrerverband warnt vor Lehrermangel
Der Deutsche Lehrerverband warnte auch angesichts steigender Schülerzahlen vor einem Mangel an Lehrkräften. So sei die Zahl der Lehramtsabsolventinnen und -absolventen in den vergangenen zehn Jahren um ein Sechstel zurückgegangen. "Es ist ein unübersehbares Alarmzeichen, dass es trotz des offensichtlichen Lehrkräftemangels kaum gelingt, mehr junge Menschen für den gesellschaftlich so wichtigen Beruf einer Lehrkraft zu interessieren und zu gewinnen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger kürzlich.