Wetter über Weihnachten Regen und Sturm statt Schnee zum Fest
Auch in diesem Jahr wird es in den meisten Teilen Deutschlands wohl nichts mit weißer Weihnacht. Ein Tief bringt zu Heiligabend "ungewöhnlich warme subtropische Luft", so der DWD. Dazu wird es stürmisch und regnerisch.
In den meisten Teilen Deutschlands werden sich die Menschen auch dieses Jahr nicht über Schnee zu Weihnachten freuen können. Das sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) voraus. Die "Restwahrscheinlichkeit" dafür liege in tieferen Lagen bei nur etwa fünf Prozent, berichtete der DWD-Meteorologe Christian Herold auf Basis neuer Wettervorhersagemodelle.
Ein Tief werde zu Heiligabend "für die Jahreszeit ungewöhnlich warme subtropische Luft" nach Mitteleuropa heranführen. Dazu wird es stürmisch und regnerisch. "So setzt sich das Weihnachtstauwetter auch in den Gipfellagen der Mittelgebirge durch."
Sturmtief "Zoltan" mit Warmfront und Regen
Das Sturmtief "Zoltan" wird bis Donnerstag nach Südskandinavien ziehen. "Seine Warmfront erfasst Deutschland bereits in der Nacht zum Donnerstag mit teils kräftigen Regenfällen", sagte Meteorologe Herold. In einigen Staulagen erwartet der DWD größere Regenmengen, im Bayerischen Wald starken Schneefall. "Das Windfeld des Sturmtiefs erfasst uns dann am Donnerstag. Dabei gibt es verbreitet Sturmböen, besonders mit der Passage der Kaltfront im Laufe des Donnerstags auch einzelne schwere Sturmböen". sagte der Meteorologe.
"Auch wenn es an den Küsten und in exponierten Berglagen für Orkanböen reicht, wird 'Zoltan' nicht in die Geschichte der großen Winterstürme eingehen." Bei dem - bisher noch unsicheren - Weihnachtswetter gibt es Herold zufolge eine Tendenz: Fast alle Modelle zum Heiligabend zeigten "einen weit geöffneten Warmsektor über Mitteleuropa". Das bedeute, dass wahrscheinlich sehr milde Atlantikluft nach Deutschland kommt. "Es wird also wahrscheinlich stürmisch und regnerisch mit zum Teil zweistelligen Höchstwerten. Chancen auf weiße Weihnachten bestehen noch in den östlichen Mittelgebirgen und in den Alpen oberhalb von etwa 700 Metern, wo die Schneedecke noch nicht abgetaut ist."
Sturm in Norddeutschland
In Norddeutschland wird hingegen Sturm erwartet. "Donnerstag und Freitag werden die beiden Sturmtage bei uns im Norden", prognostizieren Meteorologen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). "Auch im Binnenland sind schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 90 Kilometer pro Stunde möglich - auch auf dem Brocken."
Besonders am Freitag besteht laut BSH Sturmflutgefahr an der Nordsee. Für den gesamten Norden wird zeitweise stürmisches Schauerwetter erwartet. Nur an der Ostseeküste und in Vorpommern ist es meist durchweg trocken. Am Samstag ist für Norddeutschland zeitweise Regen oder Schneeregen vorhergesagt.