Hessen Rhein zum Ministerpräsidenten gewählt
Nach fast zwölf Jahren bekommt die hessische Landesregierung einen neuen Ministerpräsidenten: Der CDU-Politiker Boris Rhein folgt auf Volker Bouffier, der seinen Rücktritt bereits im Februar angekündigt hatte.
Hessen hat einen neuen Ministerpräsidenten: Der CDU-Politiker Boris Rhein wurde im Landtag zum neuen Regierungschef gewählt. Er folgt damit auf Volker Bouffier, der fast zwölf Jahre lang an der Spitze der hessischen Regierung gestanden hatte.
Rhein erhielt bereits im ersten Durchgang der Abstimmung 74 von 137 abgegebenen Stimmen. Um im Amt des Ministerpräsidenten bestätigt zu werden, hätten 69 Stimmen der Abgeordneten gereicht. Damit erhielt der 50-Jährige in dem geheimen Votum sogar mehr Ja-Stimmen, als Vertreter der beiden Regierungsparteien CDU und Grüne anwesend waren.
Vor seiner Wahl zum neuen Landeschef war Rhein Präsident des hessischen Landtags. Von diesem Posten trat er für das neue Amt zurück. Zu seiner Nachfolgerin wurde Astrid Wallmann gewählt. Die 42 Jahre alte CDU-Politikerin ist seit 2009 Landtagsabgeordnete und war zuletzt Vize-Vorsitzende ihrer Fraktion.
Der Dienstälteste geht
Bouffier hatte seinen Rücktritt schon im Februar angekündigt - und diesen am Dienstag auch schriftlich eingereicht. Verfassungsgemäß ging damit auch der Rücktritt aller Ministerinnen und Minister der Landesregierung einher. Rhein soll noch im Laufe des Tages sein Kabinett ernennen, dass im Anschluss vereidigt werden soll.
Der 70-jährige Bouffier scheidet damit rund anderthalb Jahre vor dem offiziellen Ende der Legislaturperiode aus dem Amt. Er war der dienstälteste Landeschef bundesweit. In Hessen findet im Herbst kommenden Jahres die Landtagswahl statt. Die Landes-CDU hatte sich mit Blick auf dieses wichtige Ereignis für den Personalwechsel an der Spitze der Landesregierung entschieden.
"Für mich schließt sich ein Kreis"
Vor der Wahl des neuen Ministerpräsidenten hatte sich Bouffier sowohl bei den Regierungsparteien als auch bei der Opposition in einer kurzen Rede für die gute Zusammenarbeit und bei seiner Familie bedankt, die über die Jahre eine besondere Last getragen habe.
"Mit dem heutigen Tag schließt sich für mich ein Kreis", sagte Bouffier und betonte, er wolle allen lange Rückblicke ersparen. Dreimal habe ihn das Parlament zum Ministerpräsidenten gewählt. Das sei ein großer Vertrauensbeweis, so der 70-Jährige. Die insgesamt 40 Jahre seiner Arbeit als Abgeordneter hätten ihm stets Freude bereitet.