Deutscher Nationalpreis Auszeichnung für Pianist Igor Levit
Für sein Engagement gegen Antisemitismus und für Demokratie erhält Igor Levit den Deutschen Nationalpreis. Die Jury würdigte ihn als "eine der wichtigsten Stimmen von Jüdinnen und Juden in Deutschland".
Der Pianist Igor Levit erhält den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis 2024. Damit werde sein entschlossener Einsatz gegen Antisemitismus und "sein großes politisches und gesellschaftliches Engagement" ausgezeichnet, teilte die verleihende Deutsche Nationalstiftung in Hamburg mit.
Igor Levit sei ein bedeutender Musiker und ein seit vielen Jahren hoch engagierter Staatsbürger. "Darüber hinaus ist er eine der wichtigsten Stimmen der Jüdinnen und Juden in Deutschland", sagte der Juryvorsitzende und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung, Thomas Mirow. Mit der Ehrung solle zum Ausdruck gebracht werden, dass Jüdinnen und Juden ein geschätzter und unentbehrlicher Teil der deutschen Nation seien.
Mit Engagement weitermachen
Levit bedankte sich laut Stiftung für die Auszeichnung. Sie sei für ihn eine Verpflichtung, mit seinem Engagement weiterzumachen. Denn eine Demokratie, in der Minderheiten wie Jüdinnen und Juden sich nicht mehr sicher fühlen und das Land verlassen, sei keine mehr. "Es ist an uns allen, dafür zu sorgen, unser gemeinsames demokratisches Haus zu schützen und zu stärken", sagte der Pianist.
Levit wurde 1987 in der Sowjetunion geboren. Als er acht war, siedelte seine jüdische Familie nach Hannover über. Der Pianist gibt weltweit Konzerte und ist seit 2019 Professor für Klavier an der Musikhochschule Hannover. Mit Statements in Sozialen Medien und Konzerten positioniert er sich immer wieder gegen Extremismus, für Menschenwürde, Klimaschutz und zuletzt auch für Solidarität mit der Ukraine.
Igor Levit wurde für seinen entschlossenen Einsatz gegen Antisemitismus ausgezeichnet.
Förderpreis für interreligiöse Kita
Zudem ehrt die Nationalstiftung mit dem Förderpreis in Höhe von 20.000 Euro das Drei-Religionen-Kita-Haus in Berlin. "Dieses interreligiöse Projekt schafft mit einer jüdischen, einer muslimischen und einer christlichen Kita unter einem Dach eine Umgebung, in der das Zusammenwirken verschiedener Religionen und Kulturen schon von frühester Kindheit an als Normalität gelebt wird", so die Begründung.
Beide Preise werden am 7. Juni in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin überreicht.