75 Jahre FDP Profile einer Partei
Stand: 11.12.2023 16:46 Uhr
Vor 75 Jahren, am 11. und 12. Dezember 1948, wurde die FDP in Heppenheim an der Bergstraße gegründet. Theodor Heuss wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt und war ab 1949 erster Bundespräsident.
Unter Walter Scheel öffnete sich die Partei der liberalen Marktwirtschaft auch sozialliberalen Ansätzen. Von 1969 bis 1974 war er Vizekanzler unter SPD-Kanzler Willy Brandt und später Bundespräsident.
Dietrich Genscher war als Vizekanzler und pendelnder Außenminister 18 Jahre lang das Gesicht seiner Partei. Ein Höhepunkt seines politischen Lebens: Er verkündete im September 1989 vom Balkon der Botschaft in Prag die Ausreisegenehmigung für tausende DDR-Flüchtlinge.
Gerhart Baum tritt bis heute für bürgerliche Freiheitsrechte ein. Mit Burkhard Hirsch führte er mehrere Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht zum Schutz von Bürgerrechten.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger trat 1996 aus Protest gegen den "Großen Lauschangriff", die akustische Wohnraumüberwachung, als Justizministerin zurück. Als Politikerin setzt sie sich weiter für Menschenrechte ein.
Mit dem Ziel 18 Prozent und ungewöhnlichen Auftritten sorgte Guido Westerwelle für den Ruf der FDP als "Spaßpartei". Davon rückte er später ab. Mit Erfolg: 2009 ging es von der Opposition in die Regierung unter Kanzlerin Angela Merkel.
Nachdem die FDP 2013 aus dem Bundestag flog, schaffte sie unter Christian Lindner den 2017 Wiedereinzug, wollte aber nicht um jeden Preis regieren. Seit zwei Jahren ringt sie nun einer Ampelregierung um Profil und Grundsätze.