Pannenserie bei Panzer Lambrecht setzt "Puma"-Nachkauf aus
Deutschland wird vorerst keine neuen Schützenpanzer "Puma" bestellen, teilte Verteidigungsministerin Lambrecht mit. Die Truppe müsse sich auf Waffensysteme verlassen können. Das Modell sorgte zuletzt mit Pannen für Aufsehen.
Nach den weitreichenden Problemen mit dem Schützenpanzer "Puma" will Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht vorerst keine weiteren Exemplare mehr kaufen. "Bevor sich das Fahrzeug nicht als stabil erweist, wird es kein 2. Los geben", also keine zweite Bestellung, erklärte Lambrecht. "Unsere Truppe muss sich darauf verlassen können, dass Waffensysteme auch im Gefecht robust und standfest sind."
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa wurde eine geplante Unterzeichnung einer Übereinkunft für den Kauf weiterer Schützenpanzer auf Eis gelegt. "Die neuerlichen Ausfälle des Schützenpanzers 'Puma' sind ein herber Rückschlag", sagte Lambrecht dazu.
"Puma"-Totalausfall bei Übung der Bundeswehr
Am Sonntag war bekannt geworden, dass bei einer Übung der Bundeswehr alle 18 eingesetzten "Puma"-Schützenpanzer mit technischen Problemen ausgefallen waren. Die Schützenpanzer sollten eigentlich ab Januar für die NATO-Eingreiftruppe Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) eingesetzt werden.
Wegen der Pannenserie wird sich die Bundeswehr an der Einheit nun mit dem schon vor Jahrzehnten eingeführten Gefechtsfahrzeug Marder beteiligen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte. "Wir waren nach den vorangegangenen Übungen noch recht zuversichtlich, weil der 'Puma' sich gut geschlagen hatte. Und nun kommt dieser ungewöhnlich hohe Ausfall", sagte er.
Lambrecht will NATO-Verpflichtungen erfüllen
Am Vormittag habe Lambrecht sich von Generalinspekteur Eberhard Zorn, Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer und weiteren Offizieren informieren lassen, so der Sprecher. Es werde noch am Montag weitere Gespräche mit der Industrie geben.
Laut dpa wurde in einer ersten Bilanz ein uneinheitliches Schadensbild an den ausgefallenen Schützenpanzern festgestellt, das von abgenutzten Zahnkränzen bis hin zu Problemen mit der Elektronik reicht. Offizielle Angaben dazu wurden nicht gemacht.
Deutschland übernimmt zum Jahreswechsel die zwischen den NATO-Mitgliedern rotierende VJTF-Führung.