Steueranreiz geplant Kritik an Ampel-Plan für ausländische Fachkräfte
Als Mittel gegen den Arbeitskräftemangel denkt die Ampelregierung über einen dreijährigen Steuerrabatt für ausländische Fachkräfte nach. Kritik kommt aus der Opposition - von "Inländer-Diskriminierung" ist die Rede.
Deutschland könnte den Fachkräftemangel mit steuerlichen Anreizen für Ausländer angehen. Diese Idee erläuterte in der vergangenen Woche erneut Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP). Ihm schwebt ein Steuerrabatt für Zugewanderte in den ersten drei Jahren vor - von zunächst 30, dann 20, dann zehn Prozent.
Klöckner spricht von "Inländer-Diskriminierung"
Die Idee wird von der Opposition scharf kritisiert. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag, Julia Klöckner, spricht in der Zeitung Die Welt von "Inländer-Diskriminierung". Durch eine solche Vorzugsbehandlung würden Arbeiter erster und zweiter Klasse geschaffen.
Entschieden gegen eine solche Regelung ist man auch bei der AfD und der Linkspartei. Kritik an der Idee kommt zudem von der Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi. Sie sieht darin "gesellschaftlichen Zündstoff".
Der Steuerrabatt für Ausländer ist noch nicht beschlossen. Er soll Teil eines Maßnahmenpakets sein, mit dem die Bundesregierung das Wirtschaftswachstum ankurbeln will. Nicht zuletzt, weil es in Deutschland immer mehr ältere und immer weniger junge Menschen gibt, droht ein akuter Fachkräftemangel - etwa im IT-Bereich oder im Gesundheitswesen.
Die Bundesrepublik ist nicht allein mit diesem Problem. Um attraktiv zu sein bieten die Niederlande und Österreich bereits Fachkräften aus dem Ausland steuerliche Erleichterungen.