Rückkehr von der ISS Astronaut Maurer wieder in Deutschland
Nach einem halben Jahr im Weltraum ist Matthias Maurer wieder zurück in Deutschland. Nach seiner Landung vor der Küste Floridas war der Astronaut direkt nach Köln geflogen. Nun will Maurer erst mal ein bisschen entspannen.
Nach seiner Rückkehr zur Erde ist der Astronaut Matthias Maurer in Deutschland angekommen. Um 00.40 Uhr landete er mit einer Maschine der Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn. Er sei zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, fühle sich ansonsten aber pudelwohl, sagte Maurer. "Ich bin sehr glücklich."
Maurer hatte rund ein halbes Jahr an Bord der Internationalen Raumstation ISS verbracht. Gestern war er mit drei US-Amerikanern in einer Raumkapsel zur Erde zurückgekehrt und vor der Küste Floridas gelandet. Danach flog Maurer weiter nach Köln.
Freunde und Angehörige bei der Ankunft
Glücklich über Maurers Rückkehr waren auch seine Angehörigen und Freunde, die ihn bei seiner Ankunft empfingen. "Wir sind erstmal froh, dass er heil und gesund zurück ist", sagten zwei seiner Studienfreunde. "Wir sind schon sehr gespannt, was er alles erzählen wird." Auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst war gekommen, um den Heimkehrer zu begrüßen.
Mit dem Verlauf seiner Mission sei er sehr zufrieden, gleichzeitig verspüre er große Demut, sagte Maurer nach seiner Ankunft in Deutschland. Er habe den Blick von oben genossen: "Da sieht man wirklich, dass die Erde eine Kugel ist." Vermisst habe er manchmal "Annehmlichkeiten wie das Essen von einem Teller, wo nicht alles wegfliegt".
"Die russischen Kollegen sind meine Weltraum-Brüder"
Mit den russischen Kosmonauten habe Maurer sich wunderbar verstanden. "Die russischen Kollegen sind meine Weltraum-Brüder, genauso wie meine NASA-Kollegen." Während Maurers Aufenthalt auf der ISS hatte der russische Angriff auf die Ukraine begonnen. Wegen des Kriegs gibt es erhebliche Spannungen zwischen Moskau und den westlichen Raumfahrtnationen. "Ich komme von einer Insel, auf der alles in Ordnung war", so Maurer.
Die ISS sei 22 Jahre lang ein Symbol für internationale Kooperation, Freundschaft und friedliche Zusammenarbeit der Menschen gewesen. "Von dort oben zu sehen, wie die Welt entgleitet, ist sehr bedrückend und sehr erschreckend."
Zwölfter Deutscher im Weltall
Maurer war am 11. November 2021 zur ISS gereist. Dort war er an zahlreichen Experimenten beteiligt und absolvierte einen Außeneinsatz. Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa war der zwölfte Deutsche im Weltall.
In Köln wird Maurer in den kommenden zwei Wochen im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) rund um die Uhr von einem spezialisierten Team betreut. Im DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin soll er nach Angaben einer Sprecherin eine Reihe medizinischer Tests durchlaufen, bei denen die Themen Gleichgewicht, Fitness und Leistungsfähigkeit im Mittelpunkt stehen. Wenn das vorbei ist, werde er endlich mal "die Füße hochlegen, mich einfach mal ein bisschen entspannen", sagte Maurer.
Er freue sich auf etwas mehr Freiheit im eigenen Tagesablauf, sagte Maurer. Er könne sich aber gut vorstellen, erneut in den Weltraum zu fliegen: "Wenn es noch mal eine zweite Möglichkeit gibt, dann würde ich das gerne noch mal machen."