Hintergrund

Hintergrund Das neue Grundsatzprogramm der CDU

Stand: 02.07.2007 16:16 Uhr

Ein Spagat zwischen alten Werten und neuen Inhalten: Das versucht die CDU in ihrem neuen Grundsatzprogramm, das Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Wir haben die wichtigsten Aussagen des Entwurfs für Sie zusammengefasst.

Ein Spagat zwischen alten Werten und neuen Inhalten: Das versucht die CDU in ihrem neuen Grundsatzprogramm, das Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Wir haben die wichtigsten Aussagen des Entwurfs für Sie zusammengefasst.

Präambel

Die CDU versteht sich als "Volkspartei der Mitte". Sie bekennt sich zu ihren Wurzeln: der christlich-sozialen, der liberalen und der wertkonservativen. Andererseits heißt es: "Die Globalisierung erfordert eine neue Dimension der sozialen Marktwirtschaft".

Grundwerte

Die CDU will sich weiterhin an ihren alten Grundwerten Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit orientieren. Es gebe da kein Rangverhältnis: "Sie erfordern und ergänzen einander." Neu in das Programm wird das Leitbild einer "Chancengesellschaft" aufgenommen. "Wir stehen für Respekt vor Leistung und Erfolg, für das Recht auf eine neue Chance im Fall des Scheiterns und für Solidarität gegenüber den Schwachen."

Integration und "Leitkultur"

Hervorgehoben wird die Bedeutung der Nation. Die CDU bekennt sich zur "schwarz-rot-goldenen Fahne" und zur Nationalhymne. Zur Integration heißt es: Bedingungen des Zusammenlebens seien unter anderem die Beherrschung der deutschen Sprache, die Anerkennung der Grundlagen des Grundgesetzes und der respektvolle Umgang der Menschen untereinander. Dieses umfassende Verständnis mache die "Leitkultur in Deutschland" aus. Deutschland wird als Integrationsland bezeichnet.

Familie

Die Ehe ist nach dem Verständnis der Union das "Leitbild der Gemeinschaft von Mann und Frau". Die Entscheidung von Menschen, die in anderen Formen der Partnerschaft ihren Lebensentwurf verwirklichen, würden respektiert. Anders als in den Vorgängerprogrammen wird der Wahlfreiheit zwischen Familie und Beruf breiter Raum gewidmet. Dazu gehört auch die Forderung, den Kindergartenbesuch mittelfristig beitragsfrei anzubieten.

Innere Sicherheit

Die CDU plädiert für den Einsatz der Bundeswehr im Innern. Der "politische Islamismus" oder der "terroristische Islamismus" wird als besondere Gefahr bezeichnet.

Arbeit

Die Ablehnung flächendeckender Mindestlöhne wird bekräftigt. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes soll an die Dauer der Beitragszahlung gekoppelt werden.

Gesundheit

Es wird weiter für den Umbau der gesetzlichen Krankenversicherung plädiert - hin zur Einführung eines solidarischen Prämienmodells mit Kapitaldeckung.

Haushalt und Steuern

Spätestens bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts will die CDU ein grundsätzliches Neuverschuldungsverbot einführen. Auch eine große Steuerreform nach dem Prinzip "einfach, niedrig, gerecht" wird weiter angestrebt.

Klimaschutz

Die CDU bekennt sich zu ambitionierten Klimaschutzzielen: "Bis 2020 wollen wir die Treibhausgasemissionen um mindestens 30 Prozent gegenüber 1990 senken. (...) Bis zum Jahr 2020 streben wir für Deutschland einen Anteil regenerativer Energien am Gesamtenergieverbrauch in Höhe von mindestens 20 Prozent an." Die Laufzeiten für die Kernkraftwerke sollen verlängert werden.