Zahlen zu Azubis und Studierenden Hohe Mieten belasten besonders junge Menschen
Wohnen wird in Deutschland immer teurer. Das trifft besonders Studierende und Auszubildende hart. Sie haben wenig Geld zur Verfügung - und stecken oft mehr als die Hälfte davon in die Miete.
Das Geld bei Studierenden und Auszubildenden ist ohnehin oft knapp. Besonders zu kämpfen haben sie, wenn sie nicht mehr zu Hause leben. Mehr als die Hälfte ihres Einkommens geben sie dann allein für die Miete aus. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor.
Im Schnitt müssen Studierende 54 Prozent ihres Haushaltseinkommens aufwenden, um ihre Miete zu bezahlen - wenn sie nicht mehr im Elternhaus leben. Bei Auszubildenden gehen 42 Prozent für die Wohnkosten drauf.
Beide Zahlen liegen damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Demzufolge geben die Deutschen durchschnittlich 25 Prozent für ihre Wohnkosten aus. Laut Statistischem Bundesamt gelten daher gut zwei Drittel der Studierenden als überlastet.
Armut: Studierende besonders gefährdet
Studierende und Auszubildende drohen auch eher in Armut abzurutschen als andere Bevölkerungsgruppen. Insgesamt sind gut 14 Prozent der Deutschen laut Destatis armutsgefährdet, bei Studierenden waren es sogar 35 Prozent, bei Auszubildenden 18 Prozent.
Die Belastung ergibt sich aus dem Einkommen, das die jungen Menschen monatlich zur Verfügung haben. Das Statistische Bundesamt zeigt mit seinen Zahlen aus einer Erhebung aus 2023: Die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung hat weniger als 867 Euro zur Verfügung. Bei Auszubildenden ist es deutlich mehr: 1240 Euro ist hier das Einkommen im Schnitt - doch die Einkommensquellen weichen deutlich voneinander ab.
Studierendenwerk fordert Maßnahmen
Laut Erhebung verdienen Auszubildende mit eigenem Haushalt ihr Geld durchschnittlich zu 80 Prozent selbst durch ihre Arbeit. Auch bei Studierenden ist die Erwerbstätigkeit mit 41 Prozent eine wichtige Einnahmequelle. 47 Prozent kommen beim Studium im Schnitt allerdings aus privater Unterstützung der Eltern und BAföG-Leistungen.
Die Zahlen bestätigten den hohen Handlungsdruck beim BAföG über die zum kommenden Wintersemester greifende Novelle hinaus, erklärt dazu der Vorstandschef des Deutschen Studierendenwerks, Matthias Anbuhl. Die Sätze für Unterhalt und Wohnkostenpauschale seien weiterhin zu niedrig und außerdem müssten viel mehr Studierende von der Förderung profitieren können. Dafür brauche es eine massive Erhöhung der Elternfreibeträge. In einer Strukturreform müssten Freibeträge und Bedarfssätze an die Entwicklung von Preisen und Einkommen gekoppelt werden.