Nach 18 Jahren Haft Moshammer-Mörder in den Irak abgeschoben
Nach 18 Jahre Haft in Deutschland ist der Mörder des Modedesigners Moshammer in den Irak abgeschoben worden. Er kann dort als freier Mann leben, darf aber nicht mehr nach Deutschland einreisen.
18 Jahr lang saß der heute 43-jährige Iraker wegen des Mordes an Modesigner-Legende Rudolph Moshammer in Haft. Er ist nun in sein Herkunftsland abgeschoben worden. Ein Flugzeug, unter anderem mit ihm an Bord, sei vom Frankfurter Flughafen nach Bagdad gestartet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur.
Die Abschiebung wurde bereits seit Juni 2022 vorbereitet. Nach der Anerkennung der Identität des Mannes durch den Irak stand dem Abschiebeflug nun nichts mehr im Weg. Die Abschiebung hatte sich zuvor wegen fehlender Dokumente leicht verzögert. Das notwendige Passersatzpapier konnte laut Landesamt für Asyl und Rückführungen jedoch beschafft werden.
Rückkehr nach Deutschland ausgeschlossen
Der 43-Jährige wird das Flugzeug im Irak als freier Mann verlassen, wie sein Anwalt Adam Ahmed vor Kurzem sagte. Sein Mandant habe die Abschiebung gewollt.
Die vorgesehene Mindesthaftzeit hat der Iraker verbüßt. Die Staatsanwaltschaft München I hatte im November 2022 erklärt, dass sie im Falle einer Abschiebung aus der Haft heraus von einer weiteren Vollstreckung der Haftstrafe absehen würde. Eine Entlassung aus der Haft zur Reststrafenbewährung innerhalb Deutschlands hatte die Behörde aber abgelehnt. Der Iraker darf nun allerdings lebenslang nicht mehr nach Deutschland einreisen.
Ermordet im Streit um Geld
Der Mord an dem Modeschöpfer Moshammer im Januar 2005 hatte für Entsetzen gesorgt. Der damals 64-Jährige hatte den damals 25 Jahre alten Iraker als Prostituierten in München in seinem Rolls Royce mitgenommen und war mit ihm in seine Villa nach Grünwald gefahren.
Dort kam es zu einem Streit um die Bezahlung für den Sex der beiden Männer, in dessen Verlauf der junge Mann den Modemacher erdrosselte. Im November 2005 verurteilte ihn das Münchner Landgericht wegen Mordes und Raubes und stellte die besondere Schwere der Schuld fest.
Modezar Rudolph Moshammer und Yorkshire Terrier Daisy im Jahr 2004
Moshammer hatte seine Homosexualität nie öffentlich gemacht. Er war einer der schillerndsten deutschen Modemacher. Durch seine exzentrischen Auftritte zusammen mit seinem Yorkshire Terrier Daisy und zahlreiche Auftritte in Boulevardmedien erreichte der vor allem für seine Krawatten bekannte Designer bundesweite Bekanntheit.