Trauer um Schauspielerin Nadja Tiller ist tot
Die bekannte Schauspielerin Nadja Tiller ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ihre Tochter Natascha Giller. Ihren internationalen Durchbruch feierte Tiller als Nitribitt im Film "Das Mädchen Rosemarie".
Mehr als fünf Jahrzehnte lang galt Nadja Tiller als Vorzeigedame des deutschsprachigen Films. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung ist die gebürtige Österreicherin nun mit 93 Jahren gestorben. Ihre Tochter Natascha Giller sagte dem Blatt: "Meine Mutter starb heute Nacht im Augustinum in Hamburg. Sie schlief im Beisein eines Pflegers friedlich ein." Tiller hatte ihre letzten Jahre in der Seniorenresidenz "Augustinum" an der Elbe verbracht.
Rollen in mehr als 120 Filmen und Serien
1958 feierte Tiller mit ihrer Rolle der Nitribitt in "Das Mädchen Rosemarie" ihren internationalen Durchbruch als Schauspielerin. Sie verkörperte in dem Film ein Luxus-Callgirl und galt danach als eine der schönsten und erotischsten Frauen der europäischen Filmszene.
Tiller spielte in mehr als 120 Filmen und Serien, drehte mit Kollegen wie Mario Adorf, Yul Brynner und Jean-Paul Belmondo. Von den späten 1940er-Jahren bis Mitte der 1960er-Jahre spielte sie in zahlreichen großen Filmen, darunter "Illusion in Moll" (1952) und "Schloss Gripsholm" (1963). Til Schweiger engagierte Tiller für seinen Film "Barfuss" (2005).
Auch im nicht-deutschsprachigen Ausland war sie gefragt und wirkte beispielsweise 1962 an Roberto Rossellinis "Anima nera" mit.
Ehe mit Walter Giller
In späteren Jahrzehnten arbeitete Tiller vor allem fürs Fernsehen, spielte etwa 2003 in "Das Bernsteinamulett". Ab und zu arbeitete sie dabei mit ihrem Mann zusammen, dem Schauspieler Walter Giller. Die beiden heirateten 1956 und blieben bis zu Gillers Tod im Jahr 2011 ein Paar. Sie bekamen zwei Kinder und vier Enkelkinder. Für Leander Haußmanns "Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus!" standen Tiller und Giller 2009 letztmals gemeinsam vor der Kamera.
Das Schauspieler-Ehepaar galt in den 1950er- und 1960er-Jahren als Traumpaar. Tiller lebte mit ihrem Ehemann seit Ende der 1950er-Jahre in Castagnola bei Lugano. Beide erhielten am 30. November 2006 gemeinsam einen Bambi für ihr Lebenswerk. 2004 zog das Ehepaar in die Seniorenresidenz "Augustinum" in Hamburg. Giller erlag am 15. Dezember 2011 einem Krebsleiden.
Bis ins hohe Alter stand Tiller immer wieder auf Theaterbühnen. Ihr letzter Auftritt war 2015 eine kleine Rolle in "My Fair Lady" in Braunschweig, die ihr "großen Spaß" gemacht hatte. Außerdem sagte sie:
Es war eigentlich ein schöner Abschluss.
Kulturstaatsministerin Roth würdigt Tiller
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) würdigte Tiller als "einen der großen Stars des deutschsprachigen Nachkriegskinos". Sie habe über viele Jahrzehnte die Film- und Fernsehlandschaft geprägt, erklärte Roth weiter. "Ob auf der Leinwand, dem Bildschirm oder der Bühne, Nadja Tiller beeindruckte mit ihrer großen Bandbreite und enormen Wandlungsfähigkeit."