Katholische Kirche Papst lehnt Rücktritt von Bischof Heße ab
Der Hamburger Erzbischof Heße soll im Amt bleiben. Papst Franziskus habe entschieden, sein Rücktrittsgesuch im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln nicht anzunehmen, hieß es in einer Erklärung des Vatikans.
Papst Franziskus hat den angebotenen Amtsverzicht des Hamburger Erzbischofs Stefan Heße wegen Verfehlungen während seiner Zeit im Erzbistum Köln abgelehnt.
Er bitte Heße vielmehr, "im Geist der Versöhnung" seinen Dienst in Hamburg fortzuführen, hieß es in einer von der Deutschen Bischofskonferenz verbreiteten Erklärung der vatikanischen Botschaft in Berlin. Heße habe "nicht mit Absicht sexuellen Missbrauch vertuscht".
Gutachten mit Konsequenzen
Nach der Vorstellung eines Gutachtens zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Köln im März hatten das Bistum selbst und Beschuldigte erste Konsequenzen gezogen. So hatte auch Heße dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten. Der Hamburger Erzbischof erklärte damals, er habe sich "nie an Vertuschung beteiligt". Dennoch sei er bereit, seinen Anteil am Versagen des Systems zu tragen.
Heße war von 2006 bis 2014 Hauptabteilungsleiter Personalseelsorge und später Generalvikar in Köln. Er wurde in dem Gutachten im Zusammenhang mit elf Pflichtverletzungen bei neun Aktenvorgängen aufgelistet. Dabei handelte es sich überwiegend um nicht ordnungsgemäß bearbeitete Missbrauchsfälle.