Baden-Württemberg Ehepaar soll Vater von Schwiegersohn getötet haben: Prozess in Karlsruhe gestartet
Ein Ehepaar steht unter Verdacht, den Vater des Schwiegersohns getötet zu haben. Seine Leiche wurde im Februar in einem Wald in Pfinztal gefunden. Zum Prozessauftakt in Karlsruhe räumte der Angeklagte ein, auf das Opfer eingestochen zu haben.
Ein Ehepaar muss sich vor dem Landgericht Karlsruhe wegen Mordes verantworten. Im vergangenen Februar soll es einen 63-jährigen Mann in Pfinztal (Landkreis Karlsruhe) getötet haben. Zum Prozessauftakt am Mittwoch hat der angeklagte Mann gestanden, auf das Opfer eingestochen zu haben. Er bereue die Tat. Dass er aber zuvor vorgehabt hätte, den Mann zu töten, bestritt er.
Streitigkeiten wegen Ehe der Kinder im Februar
Die Tochter des Ehepaares war laut Anklage mit dem Sohn des Getöteten verheiratet. Die beiden trennten sich im November 2023. Daraufhin sei es zu Streitigkeiten zwischen den Angeklagten und dem getöteten Mann gekommen. Der Prozess startete am Mittwoch mit strengen Sicherheitsvorkehrungen.
Aufgrund des Streits soll das Ehepaar laut Anklage den 63-Jährigen am 1. Februar in einem Waldstück in der Nähe von Kleinsteinbach überraschend mit Pfefferspray angegriffen haben. Anschließend habe es den Mann mit einem Klappmesser attackiert und ihn insgesamt mit 46 Stichen und Schnitten getötet.
Ein Spaziergänger entdeckte die Leiche des 63-Jährigen neben einem Fahrzeug im Wald. Das angeklagte Ehepaar floh zunächst, die Polizei fahndete großflächig nach den beiden. Sie wurden schließlich in Straßburg in Frankreich am Flughafen gefasst und nach Deutschland ausgeliefert. Seitdem befinden sich die beiden in Untersuchungshaft.
Angeklagter räumte beim Prozess in Karlsruhe Messerstiche ein
Der angeklagte 51-jährige Ehemann ließ eine Einlassung von seinem Anwalt verlesen. Demnach führte das Opfer das Ehepaar in den Wald. Dann sei der Angeklagte zu dem 63-Jährigen ins Auto gestiegen, seine Ehefrau blieb demnach im eigenen Auto.
Im Fahrzeug sei es dann zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen. Der 63-Jährige habe gedroht, den Angeklagten zu töten und habe ihn geschlagen. Außerdem habe er gedroht, ein Video ins Internet zu stellen. Darauf seien die Tochter des Ehepaars und der Sohn des Opfers beim Sex zu sehen.
Beide Männer stiegen laut Erklärung aus dem Auto, die Auseinandersetzung ging weiter. Der Angeklagte hat nach eigenen Angaben dabei die Kontrolle verloren. Er habe das Pfefferspray eingesetzt und unkontrolliert auf das Opfer eingestochen. "Ich war wie von Sinnen", sagte der 51-Jährige.
Angeklagter zeigt Reue
Der Angeklagte bereut die Tat nach eigenen Angaben zutiefst. Er würde sie gerne ungeschehen machen. Er habe nicht vorgehabt, das Opfer zu töten. Er habe die Kontrolle verloren, sei wie von Sinnen gewesen.
Sendung am Mi., 11.12.2024 6:30 Uhr, SWR4 BW Studio Karlsruhe