Berlin Aus im DHB-Pokal: Füchse verspielen vier Tore Vorsprung gegen Rhein-Neckar Löwen
Die Füchse Berlin sind im Achtelfinale des DHB-Pokals ausgeschieden. Bei den Rhein-Neckar Löwen sahen die Berliner schon wie der sichere Sieger aus, dann wachten Gegner und Halle auf. Der Energie waren die Füchse nicht mehr gewachsen.
Die Füchse Berlin sind nach einem spannenden Spiel aus dem DHB-Pokal ausgeschieden. Bei den Rhein-Neckar Löwen unterlagen die Berliner mit 29:30, dabei hatten sie noch zur Halbzeitpause mit vier Toren Vorsprung geführt. Die Gastgeber drehten danach auf und profitierten von der Energie ihrer Fans. Die erste Titelchance für die Berliner ist damit dahin.
Für die Füchse Berlin geht es am Sonntag gegen den THW Kiel um den Anschluss an die Tabellenspitze in der Handball-Bundesliga. Der Verlierer muss seine Titel-Ambitionen möglicherweise erstmal hinten anstellen. Von Aljoscha Hubermehr
Guter Start, besseres Ende in Hälfte eins
Die Berliner erwischten in Heidelberg, wo die Rhein-Neckar Löwen ausnahmsweise zu diesem Pokalspiel empfingen, einen guten Start. Vor allem Tim Freihöfer überzeugte zu Beginn, verwandelte alle seine Chancen und erzielte alleine vier der ersten sechs Füchse-Treffer. Weil auch Torwart Dejan Milosavljev früh erste Paraden gelangen, gingen die Berliner schnell mit drei Toren in Führung.
Anschließend steigerte sich aber auch Milosavljevs Gegenüber Mikael Appelgren. Der Löwen-Torwart und seine vor ihm postierte Abwehrreihe bekamen die Berliner Angriffe nun besser in den Griff, hielten den Rückstand zunächst stabil auf zwei Toren. Schon nach etwas mehr als einer Viertelstunde brachten die Gastgeber zudem ihren zuletzt verletzten Star erstmals ins Spiel: Juri Knorr feierte sein Comeback, den Daumen der linken Hand noch immer bandagiert. Trotzdem steuerte er bereits in seinen ersten Spielminuten eine Vorlage und ein Tor zum Spiel der Rhein-Neckar Löwen bei.
Mann der ersten Hälfte: Tim Freihöfer bejubelt eines seiner sechs Tore für die Füchse.
Dennoch blieben die Berliner überlegen. Ausgerechnet mit einem überstandenen Überzahlspiel für die Rhein-Neckar Löwen gelang es dem Team von Trainer Jaron Siewert, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben: Fast fünf Minuten hielten sie den Gastgeber ohne Gegentreffer stand, zwei Minuten davon spielten die Füchse in Unterzahl. Einmal mehr war auch Torwart Milosavljev entscheidend beteiligt. Anschließend trafen Fabian Wiede, Hakun West av Teigum und Tim Freihöfer. So ging es mit einer vier Tore Führung zur Halbzeit in die Pause (16:12).
Rhein-Neckar Löwen kommen nach der Pause zurück
Der Start in die zweite Hälfte misslang den Berlinern gänzlich. Schnell verkürzten die Rhein-Neckar Löwen auf zwei Tore, die Füchse wackelten bedenklich: Zunächst sprang Welthandballer Mathias Gidsel der Ball aus der Hand, kurz darauf ließ Lasse Andersson ihn fallen. Aus beiden Gegenangriffen fiel zunächst kein Tor. Einmal rettete der zurückgeeilte Nils Lichtlein, einmal war Milosavljev im eins-gegen-eins Duell unüberwindbar.
Die Rhein-Neckar Löwen verteidigten aber deutlich besser und zwangen die Füchse, Würfe aus schlechten Positionen zu nehmen. Die Berliner dagegen hatten plötzlich keinen übermächtigen Keeper mehr im Tor und fanden keinen Weg, die nun vor Energie nur so strotzenden Gastgeber zu stoppen. Innerhalb von zehn Minuten glichen die Rhein-Neckar Löwen das Spiel aus (20:20). Ausgerechnet Gidsel scheiterte dann auch noch frei vor dem Tor an Appelgren, der mit inzwischen zwölf Paraden zu einem entscheidenden Faktor in dieser Partie wurde. Zudem kam Juri Knorr zurück auf die Platte, die Halle wurde laut und abermals traf Knorr direkt - zur ersten Führung der Gastgeber (21:22 aus Berliner Sicht).
Lasse Andersson kein Faktor
Die Füchse wirkten geschockt. Selbst in Überzahl gelang es ihnen nichtmehr, in Schwung zu kommen. Im Gegensatz: Löwen-Ersatztorwart David Späth parierte sogar noch einen Siebenmeter von Tim Freihöfer. Im Gegenzug erhöhte Tim Nothdurft auf zwei Tore Vorsprung für die Gastgeber. Anschließend fingen sich die Berliner aber wieder, das Spiel war zehn Minuten vor dem Schluss wieder ausgeglichen (26:26).
Überhaupt kein Faktor für die Berliner war an diesem Abend Lasse Andersson, der im Ligaspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen noch mit zehn Toren geglänzt hatte. Stattdessen kam Fabian Wiede in der zweiten Hälfte immer häufiger und besser in die Partie. Auch Mathias Gidsel übernahm Veranwortung und zeigte seine Klasse, auf der Gegenseite wurden Sebastian Heymann und Ivan Martinovic zu den entscheidenden Akteuren. Mehrfach überwanden sie Milosavljev, der phasenweise eine unglückliche Figur im Tor der Füchse abgab. Wie so oft trat der serbische Schlussmann aber in der entscheidenden Phase, vier Minuten vor dem Ende, wieder in Erscheinung mit einer starken Parade.
Doch es half nichts. Anderthalb Minuten vor Schluss brachte Martinovic die Rhein-Neckar Löwen erneut in Führung. Im Gegenzug scheiterten die Berliner mit ihrem Angriff. So scheiterten die Berliner nach einer überlegenen ersten Hälfte tatsächlich noch und scheiden aus dem Pokal aus.
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