
Berlin Hunderte Menschen protestieren gegen Putin in Berlin
Einen Tag nach dem Streit zwischen Trump und Selenskyj in Washington sind Demonstranten zusammen mit russischen Oppositionellen durch Berlin gezogen. Sie protestierten vor allem gegen Putin. Aber Kritik gab es auch am US-Präsidenten.
Rund 800 Menschen haben in der Berliner Innenstadt gegen die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestiert. Zu der Demonstration hatten die Witwe des russischen Dissidenten Alexej Nawalny, die Menschenrechtsaktivistin Julia Nawalnaja, sowie die Oppositionspolitiker Ilja Jaschin und Wladimir Wladimirowitsch Kara-Mursa aufgerufen.
Die Demonstranten, viele von ihnen russische Oppositionelle im Exil, versammelten sich zunächst am Potsdamer Platz und zogen zum Boulevard Unter den Linden. Vor dem Brandenburger Tor wurden Reden gehalten.
Angemeldet war die Demonstration mit 3.000 Teilnehmern. Nach Angaben der Berliner Polizei endete die Demonstration ohne Zwischenfälle.

"Stop Putin, Stop Trump"
Etliche Demonstranten hatten selbstgemachte Plakate mitgebracht und gaben sich darauf als Russen zu erkennen, die den Krieg in der Ukraine verurteilen, Putin als Diktator kritisieren oder ihm vorwerfen, ein Mörder zu sein. Einige schwenkten Europafahnen, andere hielten Fotos von politischen Gefangenen in Russland hoch.
Einen Tag nach dem Streit beim Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump [tagesschau.de] waren auch viele Transparente und Plakate zu sehen, die darauf Bezug nahmen: "Stop Putin, Stop Trump" war darauf zu lesen oder "Don't betray the Ukraine" (Verratet die Ukraine nicht). Andere warnten vor "Victim blaming" gegenüber der Ukraine, der Täter-Opfer-Umkehr, wie in Trumps Vorwürfen gegenüber Selenskyj.

Alexej Nawalny starb vor einem Jahr
Im Februar jährte sich der Todestag von Alexej Nawalny zum ersten, der des russischen Oppositionellen Boris Nemzow zum zehnten und der Angriff Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal.
Putin sei verantwortlich für diese Verbrechen, erklärten die Veranstalter. "Darum gehen wir auf die Straße - gegen Morde, gegen Putin, gegen den Krieg, für den Frieden, für die Freiheit, für das Recht, ohne Angst zu leben."