
Rosenstolz-Sängerin Polizei ermittelt zu Todesursache von Anna R.
Im Alter von 55 Jahren starb Rosenstolz-Sängerin Anna R. - plötzlich und unerwartet, wie es auf ihrem Instagram-Profil hieß. Gefunden wurde sie am Sonntagabend. Die Todesursache ist nun Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Nach dem Tod der Rosenstolz-Sängerin Anna R. ist die Polizei mit dem Fall befasst. Ein offizielles Todesermittlungsverfahren sei eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Damit solle geklärt werden, woran Anna R. (bürgerlich: Andrea Neuenhofen) starb. Üblicherweise gehört dazu auch eine Obduktion der Leiche.
Anna R. wurde demnach am Sonntagabend in Berlin-Friedrichshain tot gefunden. Die Polizei wurde am Montagmorgen informiert, so der Sprecher. Am Dienstag sollte die Staatsanwaltschaft Berlin das Verfahren dazu übernehmen und auch Auskünfte erteilen.

Gedenkort am Theater des Westens
Nach derzeitigem Stand ist keine öffentliche Trauerfeier für Anna R. geplant. Das teilte das Management auf Anfrage mit.
Am Dienstag entstand allerdings am Theater des Westens in Berlin-Charlottenburg ein Gedenkort. An der Fassade des Hauses wurde ein Foto der Sängerin angebracht, einige Fans hatten zuvor bereits Blumen, Briefe und Kerzen niedergelegt. "Wir hatten das Gefühl, dass man vielleicht ein Zeichen setzen kann", sagte Roberto Monden, Manager der Band.
Die Verbindung mit dem Theater geht auf einen Auftritt im Jahr 1997 zurück. Für Rosenstolz war es laut Monden ein entscheidendes Konzert. Es sei für die damals noch junge Band eine große Ehre gewesen, dass sie die Bühne nutzen durfte. "Rosenstolz kam aus dem Untergrund, und plötzlich sind sie im Theater des Westens - ein Haus mit einem riesigen Ruf", sagte Monden. Dieser Schritt habe die Band weitergeführt und zum späteren Erfolg beigetragen.

Am Theater des Westens ist ein Gedenkort für die gestorbene Anna R. entstanden.
Rosenstolz war eines der erfolgreichsten Pop-Duos
Auf dem Instagram-Profil der Sängerin war am Montag mitgeteilt worden, sie sei plötzlich und unerwartet im Alter von 55 Jahren gestorben. Ihr Tod "schockiert und verwirrt uns zutiefst", hieß es in dem Post weiter. Der Post wurde unter anderem von dem Drummer der Sängerin, Manne Uhlig, unterschrieben.
Anna R. wurde 1969 in Ost-Berlin geboren. Rosenstolz war eines der in Deutschland erfolgreichsten Pop-Duos der vergangenen Jahrzehnte. Zu den Hits zählen "Liebe ist alles", "Gib mir Sonne", "Kuss der Diebe", "Ich geh auf Glas", "Herzensschöner" und "Die Schlampen sind müde".
Zwischen 1991 und dem als "Pause" bezeichneten vorläufigen Ende der Zusammenarbeit 2012 spielten die als Andrea Rosenbaum geborene Sängerin und der Songwriter und Sänger Peter Plate zwölf Alben ein, von denen fünf auf Platz eins landeten. Das erfolgreichste Album "Das große Leben" von 2006 hielt sich mehr als zwei Jahre in den Charts. Nach dem vorläufigen Ende von Rosenstolz im Jahr 2012 gründete Anna R. die Band Gleis 8, mit der sie zwei Alben veröffentlichte.

Schlagzeuger Manne Uhlig, der zusammen mit Anna R. in der Band "Gleis 8" spielte, bezeichnete sie als "Freundin und 'König:in'". "Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrer Präsenz und ihren Liedern blieb sie seit der Gründung von Rosenstolz eine konstante Lebensbegleiterin für unzählige Menschen."
Auch Peter Plate, Mitbegründer von Rosenstolz, drückte seine Tauer aus: "Wir haben uns immer als Geschwister gesehen", schreibt er. "Rosenstolz war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Rosenstolz, das waren du und ich. Und jetzt bist du nicht mehr da."
Sendung: rbb 88.8, 18.03.2025, 13:30 Uhr