Immer wieder werden zwischen Herzberg und Löwenberg Reifen von Baumaschinen und Traktoren beschädigt. (Foto: rbb)

Brandenburg Unbekannte bohren wiederholt Reifen von Baufahrzeugen und Traktoren durch

Stand: 06.04.2025 16:40 Uhr

In den vergangenen Wochen sind zahlreiche Fahrzeuge von Bauunternehmen und Landwirten im Landkreis Ostprignitz-Ruppin beschädigt worden, wie Betroffene dem rbb berichten. Dabei wurden große und teure Reifen durchbohrt.

Bauarbeiten standen zeitweise still

Durchbohrt wurden unter anderem die Reifen von acht Fahrzeugen, die für die Modernisierungsarbeiten an der Bahnstrecke Neuruppin-Löwenberg benötigt werden. "Betroffen hat es zuerst unseren Tiefladerzug und den 3-Achser von MAN. Da waren die ersten Zwillingsreifen kaputt", sagte Gleisbauunternehmer Klaus-Dieter Fricke dem rbb. "Bei der Reifenreparatur wurde zu uns gesagt, da wäre jemand mit einem Akkubohrer dran gewesen. Also richtig aufgebohrt, nicht geschlitzt."
 
Seit Februar wurden auf diese Weise laut Fricke acht Fahrzeuge beschädigt. Neben den finanziellen Schäden komme Arbeitsausfall dazu, weil die Reifen neu aufgezogen werden müssen. In dieser Zeit stehe die Arbeit still. "Ich muss natürlich jetzt Material nachschieben, Personal nachschieben, das nicht geplant gewesen ist, um den Übergabetermin zu halten."
 
Fricke hat seine Baustellen und Materiallager entlang der Bahnstrecke inzwischen mit Kameras ausgerüstet – auf eigene Kosten. Er spricht insgesamt von Kosten im sechsstelligen Bereich.

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Große Reifen sind sehr teuer

Auch bei mehreren Landwirten entlang der Bundesstraße 96 zwischen Löwenberg und Herzberg wurden Reifen durchbohrt, wie Landwirt Eike Lamprecht aus Herzberg berichtet. Er hat in den sozialen Medien ein Bild geteilt, auf dem sein Traktor und ein Anhänger schief stehen, weil gleich vier Reifen durchbohrt wurden.
 
Inzwischen hätten sich mehrere Menschen bei ihm gemeldet, die ähnliche Schäden gehabt haben sollen. Auch vier Reifen eines Teleskopladers – jeweils im Wert von 1.200 Euro – seien beschädigt worden. "Mir wurden immer mehr Fälle gemeldet", so Lamprecht.
 
Die Kriminalpolizei ermittelt "in alle Richtungen", wie ein Sprecher der Polizeidirektion Nord gegenüber dem rbb bestätigte.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 05.04.2025, 19:30 Uhr