Yo-Yo Ma, Leonidas Kavakos und Emanual Ax in der Elbphilharmonie

Hamburg Gelungener Auftakt der Elbphilharmonie-Saison mit Klassik-Superstars

Stand: 07.09.2024 07:19 Uhr

Die Sommerpause ist zu Ende - auch in der Kultur. Bei der Saisoneröffnung der Hamburger Elbphilharmonie waren drei Superstars der Klassik zu Gast: Yo-Yo Ma, Leonidas Kavakos und Emanual Ax.

"Das war bestimmt eines der schönsten Konzerte in den letzten Jahren, die wir besucht haben. Ich musste so heulen bei den letzten Stück. Das war so schön", sagt ein Konzertbesucher. Auch wenn nicht jeder im Publikum ganz so gerührt war - gefallen hat der besondere Kammermusikabend mit Brahms und Beethoven im Großen Saal dieses schönen Hauses vielen: Standing Ovations gab es auch noch nach der zweiten Zugabe.

"Die drei alten Herren in einer absolut ruhigen Art, mit einer Eleganz diese Musik von sich gebend: fantastisch. Ich mache immer die Augen zu und versinke. Je tiefer ich versinke, desto besser ist die Musik für mich. Ich bin ganz viel versunken", erzählt ein Zuschauer. Die "drei alten Herren" zählen zu den erfahrenen Größen ihres Fachs. Allerdings ist Leonidas Kavakos an der Violine, der laut Programmheft übrigens eine Stradivari aus dem Jahr 1734 spielt, gerade mal 57 Jahre alt. Aber sei es drum.

Yo-Yo Mas zweite Saisoneröffnung in der Elbphilharmonie

Zusammen mit Grammy-Gewinner Emanuel Ax am Klavier und dem Senior-Popstar der Klassik Yo-Yo Ma am Violoncello präsentiert das Trio konzentriert und virtuos Kompositionen für das "kleine Klassik-Besteck". Der erste Teil mit dem Trio in C- Dur von Johannes Brahms bleibt dabei in seiner Ausstrahlung minimal hinter Beethoven zurück. Der allerdings wird nach der Pause von den Musikern wirklich in beeindruckend elegantem Zusammenspiel präsentiert: zart, energisch und schnell. "Richtig schön - insbesondere Yo-Yo Ma", meint eine Zuschauerin. "Der spielt einfach wunderschön, mit sehr viel Herz und sehr viel Liebe. Das konnte man hören."

Screenshot: Cellist Yo-Yo Ma während des Saisoneröffnungskonzerts des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Großen Saal der Elbphilharmonie

Der Cellist Yo-Yo Ma hat auch bei der Spielzeit-Eröffnung der Elbphilharmonie im Jahr 2021 gespielt.

Schön und voller Liebe spielten sie natürlich alle. Aber Yo-Yo Ma lässt sein Cello mitunter tanzen - und das ist ganz im Wortsinne gemeint. Er lächelt immer wieder warmherzig und freundlich ins Publikum, sucht geradezu den Kontakt und hat vielleicht eine kleine Elphi-Fanbase, denn er war bei der Spielzeit-Eröffnung 2021 schon am Start. "Die drei sind sowieso spitze, jeder einzeln - und die zusammen: Das ist wunderbar. Es ist ein runder, wunderbarer Klang, den sie erzeugen", findet eine Konzertbesucherin. "Es war grandios, welche Freude die an dem gemeinsamen Spiel gehabt haben. Das hat sich natürlich auf die Zuhörer übertragen. Es ist schön, was wir hier in der Elbphilharmonie erleben dürfen", schwärmt ein anderer Konzertbesucher.

Opening Night des NDR Elbphilharmonie Orchesters am 11. September

Kavakos, Ax und Ma spielen seit Jahren immer wieder als Trio zusammen. Unter dem Titel "Beethoven for Three" haben sie schon drei Alben gemeinsam rausgebracht. Es war ein gelungener, kurzweiliger Saisonauftakt in der Elbphilharmonie - und das ist ja erst der Anfang. 

Wer es pompöser mag: Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat seine große Opening Night am nächsten Mittwoch. Zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg gratuliert Chefdirigent Alan Gilbert einem der spektakulärsten Komponisten der Musikgeschichte mit den berühmten Gurre-Liedern. Das heißt: Das Orchester ist XXL besetzt, plus großem Chor und Thomas Quasthof - unter anderem. Nur noch Restkarten gibt es übrigens für die Einstürzenden Neubauten am 15. September. Auch Blixa Bargeld findet offenbar in der Elphi ein Publikum.

Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur | Der Nachmittag | 06.09.2024 | 14:40 Uhr