
Aufruf der Gewerkschaft ver.di Zweitägiger Warnstreik am Flughafen Hamburg
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten am Hamburger Flughafen zu einem Warnstreik von Mittwochabend bis Freitagabend aufgerufen. Die Auswirkungen für Passagiere sind bislang überschaubar.
Am Freitag wurden am Hamburger Flughafen zwölf Flüge nach München gestrichen, zudem vereinzelt Flüge nach Basel, Manchester und London. Auch elf Ankünfte aus München sowie einzelne ankommende Flüge aus Basel, Manchester und London fallen aus. Am Sonnabend wird laut einer Flughafensprecherin voraussichtlich wieder alles normal laufen, weil dann auch der Warnstreik in München beendet sein wird.
Bereits am Donnerstag hatte der Warnstreik am Hamburger Flughafen geringe Auswirkungen auf den Flugverkehr. Insgesamt 17 Ankünfte und 18 Abflüge fielen aus - alles Maschinen von oder nach München, wo ebenfalls am Flughafen gestreikt wird.
Ver.di: 300 Beschäftigte legen Arbeit nieder
Nach Angaben eines ver.di-Sprechers legten am Donnerstag etwa 300 Beschäftigte am Flughafen die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten der Flughafen AG, der Instandhaltung, der IT-Dienste, der Flughafensicherheitsdienste, der Passagierabfertigung und der Gepäckbeförderung seit Beginn der Nachtschicht am Mittwochabend zum Streik aufgerufen. Beschäftigte der Luftsicherheit, die die Passagiere kontrollieren, sollen nicht streiken. Der Warnstreik soll noch bis Freitagabend andauern.

Die Streikenden versammelten sich am Donnerstagmorgen auf dem Parkdeck des Flughafens.
Passagiere sollten mehr Zeit einplanen
"Passagiere werden gebeten, sich fortlaufend über ihren Flugstatus zu informieren und bei Bedarf Kontakt mit der gebuchten Airline aufzunehmen", sagte eine Flughafensprecherin. Aktuelle Informationen zum Status aller ankommenden und abgehenden Flüge gibt es auf der Website des Flughafens. Der Airport empfiehlt Passagieren, mehr Zeit einzuplanen und mit möglichst kleinem Gepäck zu reisen.
Acht Prozent mehr Lohn gefordert
Hintergrund des Warnstreiks ist die Tarifrunde des öffentlichen Dienstes, in der die Gewerkschaft eine Anhebung der Löhne um acht Prozent, mindestens aber 350 Euro, höhere Zuschläge sowie drei zusätzliche freie Tage und ein von den Beschäftigten bestimmtes Zeitkonto fordert. Außerdem will die Gewerkschaft einen freien Tag extra für ver.di-Mitglieder erreichen.
"Dass die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde noch kein Angebot gemacht haben, hat in den Betrieben zu erheblichem Unmut geführt, der jetzt auf den Hamburger Straßen und am Flughafen zu sehen sein wird," sagte Ole Borgard, stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di in Hamburg.
Auch im öffentlichen Dienst gab es am Donnerstag Warnstreiks in Hamburg.
Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hamburg Journal | 27.02.2025 | 17:00 Uhr