Hessen Polizei warnt vor Halloween 2024: Grusel ja, Schock-Kostüme nein
Am 31. Oktober ist Halloween, dann klingeln wieder Hexen, Vampire und Geister an Hessens Haustüren. Was vor allem für Kinder ein großer Spaß ist, bedeutet für die Polizei viel Arbeit. Daher: fünf Tipps für ein sicheres Gruselfest.
"Süßes oder Saures": Wer kleine Halloween-Geister an der Haustür empfängt, dem schmettert diese Warnung jedes Jahr entgegen. Meistens bleibt es bei dem harmlosen Spruch, bevor die Geister wieder glücklich abziehen - mit Süßigkeiten im Gepäck.
2023 ist das "Saure" in Hessen aber gleich mehrmals eskaliert. Dabei waren Eierschalen an Hauswänden noch das Harmloseste: Brände, Sachbeschädigungen und ein Vorfall mit einer Pistole hielten die Polizei auf Trab.
Fünf Safety-Tipps für ein lustiges Halloween 2024 - vom "achtsamen Streich" bis zum polizeigeprüften Kostüm.
Cowboy bitte ohne Pistole
Wer sich als Zombie, Cowboy oder Grusel-Polizist verkleidet, kommt schnell auf die Idee, eine Spielzeug-Pistole oder andere falsche Waffen mitzunehmen, um Leute zu erschrecken. Genau davor warnt allerdings die Polizei Südhessen eindringlich.
"Das Mitführen von Waffen und Drohen mit selbigen erfordert oft ein Einschreiten der Polizei und ist kein Spaß", teilen die Beamten mit. Sie raten Halloween-Fans, erst zu überlegen: "Wie würde ich reagieren, wenn ich in der Haut des Erschreckten stecken würde?"
Wer eine Waffenattrappe mit sich führt, muss mit Ermittlungen wegen eines Verstoßes nach dem Waffengesetz rechnen. Wer sich gefahrlos und profimäßig erschrecken lassen will: Hier 13 gruselige Ausflugstipps für Halloween 2024 in Hessen.
Horror-Chauffeur drohen 60 Euro-Strafe
Auch Autofahren mit Verkleidung ist in manchen Fällen eine schlechte Idee. Wer zum Beispiel mit Horrormaske am Steuer erwischt wird, kann dafür ein Bußgeld von bis zu 60 Euro bekommen.
Denn das Verhüllen des Gesichts während der Fahrt ist verboten. Und nach Partys gilt natürlich auch an Halloween: Alkohol am Steuer ist tabu.
Polizei: "Achtsame Streiche"
Im Optimalfall bleibt "Süßes oder Saures" eine leere Drohung. Wer doch Streiche spielen will, dem rät die Polizei zu "achtsamen Streichen": Spaß solle niemals auf Kosten Dritter gehen, mahnen die Beamten. "Ein Scherz ist dann keiner mehr, wenn andere dabei zu Schaden kommen."
2023 wurde das nicht überall beherzigt. In Frankfurt schoss ein 17-Jähriger an Halloween mit einer Pfefferpistole auf einen Mann, der dabei leicht verletzt wurde, in Wiesbaden flogen Eier und Böller auf Passanten und Polizisten. In Maintal warfen Jugendliche Böller in ein Gebäude und in Bensheim zündeten Unbekannte Mülltonnen an.
Halloween steht vor der Tür (und oft auch Kürbisse)
Rechtlich gilt: Wenn der Verursacher eines Schadens erwischt wird, muss er diesen ersetzen. Bei Sachbeschädigung drohen Geldstrafen oder bis zu zwei Jahre Haft. Bis zu drei Jahre Haft drohen sogar bei einer sogenannten gemeinschädlichen Sachbeschädigung.
Das sind Sachen der öffentlichen Nutzung wie Parkbänke. Dabei können in einer Gruppe auch diejenigen bestraft werden, die nicht selbst Schäden anrichten.
Eltern machen's vor, Kinder machen's nach
Viele Kinder sind am Halloweenabend mit ihren Eltern unterwegs - und das ist gut so. Denn auch hier gilt, dass Halloween nicht die Regeln - in dem Fall die Aufsichtspflicht - aufhebt. Bei kleineren Kindern zumindest sollte ein Erwachsener bei der Süßigkeitensuche dabei sein und zumindest ein wachendes Auge auf seine Kinder haben.
"Erwachsene sollten nicht vergessen, dass sie ein Vorbild für die vielen Kleinen sind", rät die Polizei Südhessen außerdem. "Besprechen Sie mit Ihren Kindern, dass sie sich an Regeln und Gesetze halten und Rücksicht auf andere nehmen sollten, insbesondere wenn diese nicht an Halloween teilnehmen wollen."
Sind Horrorhunde süß?
Tierschützer sorgen sich an Halloween um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Vierbeiner: Ein Hund als Spinne oder eine Katze als Gruselkürbis verkleidet finden manche süß - für die Kostümierung von Haustieren gibt es einige Anbieter. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt davor.
Tiere würden beunruhigt, weil sie die Maskerade nicht abwerfen können, verdeckte Ohren oder ein verdeckter Schwanz können sie zudem verängstigen. Unproblematisch seien Kostümwesten, die wie ein Wärmeschutz getragen werden.
Halloween wird am 31. Oktober gefeiert, dem Vorabend des Allerheiligentages, englisch "(All) Hallows' Eve(ning)". Die Tradition, schauerlich grinsende Kürbisköpfe aufzustellen, hat ihren Ursprung in einem Fest der Kelten. In der irischen Mythologie kommen Gestorbene in dieser Nacht aus dem Totenreich zurück.
Einwanderer aus Irland brachten Ende des 19. Jahrhunderts Halloween als Masken-Brauch in ihre neue Heimat USA. Halloween wird dort mit Umzügen, Schabernack und Grusel-Partys gefeiert. Aus Amerika kam der Brauch zurück nach Europa. Inzwischen fordern auch in Deutschland viele verkleidete Kinder an den Türen Geschenke und drohen mit Streichen, indem sie skandieren: "Süßes oder Saures!"