Hessen NATO-Generalsekretär Rutte besucht neues Kommando in Wiesbaden
NATO-Generalsekretär Rutte hat in Wiesbaden das neue NSATU-Kommando begrüßt. Es umfasst 330 Soldaten und koordiniert Waffenlieferungen sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten. Die Ukraine müsse sich durchsetzen können, so Rutte.
In Wiesbaden-Erbenheim hat der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Montag ein neues Ukraine-Kommando begrüßt, das derzeit im Aufbau ist. Das neue Kommando NSATU soll insgesamt aus 330 Kräften bestehen, 200 Soldaten sind bereits in der hessischen Landeshauptstadt vor Ort. Der Niederländer Rutte ist seit Anfang Oktober NATO-Generalsekretär.
Verteidigungsminister Pistorius in Wiesbaden
Die Einheit ist in Wiesbaden-Erbenheim auf dem Gelände der US-Armee untergebracht. Derzeit leben die Soldaten in zwölf Zelten, ein Umzug in einen umgebauten Hubschrauber-Hangar soll jedoch bald erfolgen. Wann genau das Kommando seine Arbeit aufnehmen wird, ist aktuell noch unklar.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) war am Montag ebenfalls vor Ort und traf sich mit Rutte zu einem nicht öffentlichen Gespräch. Rund 50 Soldaten aus Deutschland, Belgien, Polen und anderen NATO-Staaten waren beim Besuch des Generalsekretärs am Montag anwesend.
Rutte: Sicherstellen, dass Ukraine sich durchsetzen kann
Dem hr sagte Rutte in Wiesbaden, er sei beeindruckt von den Menschen vor Ort im Kommando, die aus so vielen verbündeten NATO-Staaten kämen. Wenn er sie frage, warum sie in dieser Einheit dienen, seien die Antworten eindeutig: "Sie sagen, weil es wichtig, bedeutsam und potenziell überlebenswichtig für die Sicherheit Europas, der USA und der anderen NATO-Verbündeten ist."
"Wir müssen sicherstellen, dass Putin nicht seinen Willen bekommt und dass die Ukraine sich durchsetzen kann. Diese Einheit wird sicherstellen, dass wir alle unseren Anstregungen dazu bündeln", sagte Rutte.
"NATO wird sich verteidigen"
Wiesbaden ist auch Heimat des US-Artilleriekommandos, das in Zukunft weiterreichende Waffen befehligen soll. Rutte hat keine Sorge, dass Wiesbaden dadurch ein mögliches Kriegsziel wird. Die NATO werde sich verteidigen, wenn jemand nur den Finger hebe, so Rutte.
Russische Reaktionen, auch auf NSATU, ignoriere der Niederländer. "Ich habe vor Jahren aufgehört, nur zu versuchen zu verstehen, was Putin denkt."
Koordination von Waffenlieferungen
In Wiesbaden befindet sich nur ein Teil der neuen Einheit, weitere Teile werden in Polen und Rumänien stationiert.
Zu den Aufgaben des Kommandos gehört die Weiterbildung von Ukrainern an Waffensystemen und die Koordination von Waffenlieferungen. Bisher hat das eine internationale Einheit unter der Führung der USA gemacht.