Mecklenburg-Vorpommern Rekord-Seebrücke an der Ostsee: Inselhafen Prerow feiert Eröffnung
Der neue Inselhafen und die 720 Meter lange Seebrücke vor Prerow an der Ostsee sind fertig. Die Arbeiten haben länger gedauert als geplant. Am Mittwoch wurde das Bauwerk schließlich feierlich eröffnet.
Das Ostseebad Prerow (Landkreis Vorpommern-Rügen) hat ein neues Wahrzeichen: Die mit 720 Metern längste Seebrücke an der Ostsee und den tropfenförmig gestalteten neuen Inselhafen. Hafen und Seebrücke sollten eigentlich schon im Sommer eröffnet werden. Allerdings haben die Arbeiten vor allem wegen der besonderen Wetterverhältnisse vor der Küste länger gedauert.
Große Eröffnungsfeier mit Lichtshow
Am Mittwochabend war es schließlich soweit: Zur offiziellen Eröffnungsfeier kamen auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (beide SPD). Mit einer großen Lichtshow wurde die Seebrücke festlich in Szene gesetzt. NDR MV berichtet in sämtlichen Programmen live von der Veranstaltung: Das Nordmagazin im NDR Fernsehen sendet um 18 Uhr und um 19.30 Uhr komplett aus Prerow.
Platz für Seenotretter und Schutzsuchende
Im Hafen gibt es 33 Liegeplätze für Schutz suchende Sportboote sowie unter anderem für einen 28 Meter langen Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). An einem Anleger für Fahrgastschiffe wird noch gebaut. Von dort aus sollen künftig Ausflüge nach Hiddensee oder auch nach Dänemark möglich sein.
Deutlicher Schub für Ostseebad erwartet
Prerows früherer Bürgermeister René Roloff erwartet sich von dem Ensemble aus Seebrücke, Inselhafen und Brückenvorplatz einen deutlichen Schub für das Ostseebad. Der Ort werde dadurch an Flair und zusätzlichen Besuchern gewinnen. "Die Seebrücke ist die längste im Ostseeraum, und über die Promenade kann man gut flanieren", freut sich Roloff. Zur Eröffnung am Abend wird die Brücke illuminiert, es gibt Live-Musik, die Gemeinde sorgt für die kulinarische Verpflegung.
Ersatz für ehemaligen Nothafen Darßer Ort
Der neue Inselhafen ersetzt den ehemaligen Nothafen Darßer Ort im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, der inzwischen vollständig renaturiert ist. Um den Ersatzhafen war mehr als 25 Jahre gerungen worden. Am alten Hafen musste die Zufahrt wegen stetiger Versandung regelmäßig ausgebaggert werden. Für das aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanzierte Hafenbau-Projekt wurden anfänglich 46,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten stiegen dann um 700.000 Euro auf 46,9 Millionen Euro.
Inselhafen ermöglicht nur kurzzeitige Stopps
Das Nationalparkamt Vorpommern als zuständige Hafenbehörde weist darauf hin, dass der neue Inselhafen wegen der eingeschränkten Kapazitäten nicht das Netz der Marinas entlang der Küste ergänze. Der Hafen ermögliche lediglich einen kurzen Etappenstopp auf der Distanz zwischen Warnemünde und Barhöft, Stralsund und der Insel Rügen. Wichtig für Freizeitskipper: Die maximale Nutzungszeit für Freizeitschiffe beträgt daher 24 Stunden. Der Inselhafen sei spätestens bis 12 Uhr eines jeden Tages zu verlassen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.10.2024 | 10:00 Uhr