Mecklenburg-Vorpommern Krise in der Landes-FDP: Generalsekretär Wulff tritt zurück
Der Generalsekretär der Landes-FDP in MV, David Wulff, hat überraschend seinen Rücktritt erklärt. Grund sind offenbar parteiinterne Zerwürfnisse. Ein Nachfolger soll Anfang Dezember gewählt werden.
Krise in der FDP: Er trete als Generalsekretär mit sofortiger Wirkung zurück, teilte der 38-jährige David Wulff mit, der im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion ist. Wulff geht offenbar entnervt. Im Landesvorstand hätten "einzelne Personen das Klima derart vergiftet, dass keine konstruktive Arbeit mehr möglich ist". Gemeint ist damit offenbar der Landesschatzmeister Sebastian Adler, der hinter den Kulissen Stimmung gegen Wulff gemacht haben soll.
Konkurrenz um FDP-Bundestagsliste
Hintergrund ist offenbar ein Kandidatengerangel für die Bundestagsliste. Wulff unterstützt den aktuell einzigen FDP-Bundestagsabgeordneten Christian Bartelt auf Greifswald. Adler werden dagegen eigene Ambitionen nachgesagt. Für den geplanten FDP-Landesparteitag Anfang Dezember lag bereits ein Abwahlantrag gegen Wulff vor, dem allerdings vom Wulff-Lager keine Chancen eingeräumt wurden. Mittlerweile gibt es aber auch Stimmen, die behaupten, Wulff habe längst den Rückhalt im Landesvorstand verloren. Wulff komme mit seinem Rücktritt nur einer Abwahl zuvor. Der Landesvorsitzende René Domke äußerte sich zurückhaltend. Er sagte, er habe großen Respekt vor der Entscheidung und bedanke sich für die geleistete Arbeit. Er werde mit den Gremien über die Nachfolge beraten.
Generalsekretär und Wahlkampfmanager
Wulff erklärte, er werde sich jetzt auf die Arbeit im Landtag konzentrieren. Mit seinem Rücktritt müssen sich die Liberalen einen neuen Wahlkampfmanager suchen. Wulff war seit 2017 Generalsekretär. In seiner Rücktrittserklärung verweist er auf einen erfolgreichen Wahlkampf 2021: Damals schafften die Liberalen den Wiedereinzug in den Landtag nach zehn Jahren Parlamentsabwesenheit. Wulff sieht seine Partei für größere Aufgaben bereit. Er meinte in seiner Rücktrittserklärung, die FDP habe einen Platz auf der Regierungsbank verdient. Zur Zeit rangiert die FDP in Umfragen zur Landtagswahl allerdings bei unter fünf Prozent. Wulff ist nicht die einzige Personalie in der aktuellen Krise der Liberalen in MV: Vor sechs Wochen wechselte die FDP-Abgeordnete Sabine Enseleit in die CDU-Fraktion.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 25.10.2024 | 13:00 Uhr