Mecklenburg-Vorpommern Rostock heute gegen Alemannia Aachen: Wer wird Hansas neuer Smetana?
Der FC Hansa Rostock empfängt heute Alemannia Aachen im Ostseestadion. Gegen den Drittliga-Aufsteiger will die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach den dritten Pflichtspielsieg in Folge landen. Für das erste Aufeinandertreffen nach elf Jahren brauchen sie einen neuen "Helden".
Ondrej Smetana machte in der 82. Minute den Wahnsinn perfekt. Der Rechtsschuss des Tschechen sorgte für die späte Rostocker Führung, die am Ende zum irren Hansa-Comeback-Sieg reichte. Mit 4:3 gewannen die Mecklenburger an jenem Abend des 12. April 2013 in Aachen, obwohl sie bis eine Viertelstunde vor Schluss mit 1:3 zurückgelegen hatten.
Tom Weilandt, Johan Plat und eben Smetana drehten die Partie mit drei Treffern binnen sechs Minuten und sicherten der "Kogge" im damaligen Drittliga-Abstiegskampf gegen einen direkten Konkurrenten einen elementar wichtigen Dreier. Am Ende wurde der FC Hansa Zwölfter, die Alemannia stieg als Letzter ab.
Hansa mit Aufwärtstrend - zumindest ergebnistechnisch
Ob es heute, wenn die Rostocker erstmals seit jenem denkwürdigen Spiel wieder auf die Aachener treffen (14 Uhr, im NDR Livecenter), ebenso wild und torreich zugeht, ist nach dem bisherigen Saisonverlauf beider Teams in der 3. Liga arg zu bezweifeln. Wie damals auch hängen beide Teams in den Niederungen der Drittliga-Tabelle fest - Hansa ist 14., Aachen 15..
Das Hollerbach-Team rumpelte sich vergangene Woche in Neustrelitz zu einem knappen Sieg (1:0) nach Verlängerung im Landespokal. Davor hatte die Mannschaft einen wichtigen Last-Minute-Erfolg bei Top-Team Aue (2:1) gelandet. Spielerisch blieb in beiden Partien allerdings weiter vieles Stückwerk.
Doch während die Rostocker mit zwei Siegen und zwei Remis aus den jüngsten fünf Liga-Partien einen Aufwärtstrend erkennen ließen, hat sich der Aufsteiger nach gutem Start und starkem Pokalauftritt gegen Bundesligist Holstein Kiel (2:3) zuletzt schwergetan. Das Team von Trainer Heiner Backhaus ist seit vier Begegnungen ohne Sieg.
Rostock und Aachen: Wenig Tore, viele Karten
Mit elf (Rostock) und sieben (Aachen) Treffern gehören beide Mannschaften nach neun Spieltagen bislang nicht zu den "torhungrigen". Weiter vorne liegen beide Teams eher in einer anderen Statistik: 29 Gelbe Karten hat der FCH in den bisherigen Ligaspielen "gesammelt" - die Alemannia sogar 31, hinzu kommen zwei Rote Karten.
Damit gehören beide Clubs zu den Mannschaften der Liga, die bislang eher fußballarbeitend denn -spielend unterwegs waren. Die Partie im Ostseestadion verspricht also intensiv bis "rustikal" zu werden.
Hollerbach erwartet kampfbetontes Spiel
Das erwartet auch FCH-Trainer Hollerbach: "Aachen ist eine kampfstarke Mannschaft", sagte er am Donnerstag. "Nach vorne haben sie ihre Probleme, aber dafür kassieren sie selten Tore. Es werde "nicht einfach, sie zu schlagen".
Die schwache Partie in Neustrelitz habe man analysiert: "Wenn du mit 90 Prozent in ein Spiel gehst, dann kann es auch im Pokal eng werden. Das haben wir angesprochen." Generell sieht er seine Mannschaft aber auf einem guten Weg: "Wir spielen uns ein. Wir werden stabiler." Zumal: "Der Glaube ist wieder da" nach den zumindest besseren Ergebnissen der zurückliegenden Wochen. Verzichten muss Hollerbach am Sonnabend auf Dominik Lanius, Cedric Harenbrock und King Manu, die verletzt ausfallen.
Wer trifft für Hansa gegen Aachen?
Das Hinspiel gegen Aachen in der Saison 2012/2013 im Ostseestadion hatte übrigens auch Hansa gewonnen - mit 1:0 allerdings weit weniger spektakulär. Torschütze des Tages, na klar, Smetana. Bleibt also abzuwarten, ob es am Sonnabend einen neuen Hansa-Helden gegen die Alemannia gibt. Die statistisch gesehen besten Aussichten haben mit je zwei Treffern Sigurd Haugen und Felix Ruschke die beiden Führenden der internen Torjägerliste.
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Nordmagazin | 19.10.2024 | 19:30 Uhr