Der Eingang zur Filiale der Modekette New Yorker in der Braunschweiger Fußgängerzone.

Niedersachsen Nach Tod von Fritz Knapp: Wie geht es weiter mit "New Yorker"?

Stand: 20.11.2024 11:21 Uhr

Der Modehändler "New Yorker" aus Braunschweig trauert nach dem Tod des Gründers Friedrich Knapp. Der Konzern mit rund drei Milliarden Umsatz braucht nun eine Führung. Ein Branchenkenner plädiert für Klarheit.

Nach dem Tod des Braunschweiger Mode-Ketten-Gründers Friedrich Knapp stellen sich viele die Frage nach der Zukunft der Marke "New Yorker". Wer wird den Konzern mit Geschäften in knapp 50 Ländern künftig führen? Knapp habe das Unternehmen bislang allein geführt, erklärt Jörg Nowicki. Er arbeitet für das Branchen-Magazin TextilWirtschaft und hat nach eigenen Angaben viele Male den ehemaligen New-Yorker-Boss interviewt. Seine Nachfolge sei er nie konsequent angegangen.

New-Yorker-Chef Knapp: "70 ist das neue 50"

"Er hat sich lange fit gefühlt," sagt Nowicki, der ihn zu seinem 70. Geburtstag gesprochen habe. "70 ist das neue 50. Ich mache weiter, so lange es mir Spaß macht," zitiert Nowicki Knapp. Das Unternehmen sei sein Leben gewesen. Seit Dezember 2023 ging es Knapp gesundheitlich schlecht. Wie die Braunschweiger Zeitung berichtete, hat sich Knapp dann aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Zukunft ohne Knapp werde nicht einfach, so Nowicki: "Er war der Entscheider, er hat bestimmt wo es langgeht."

Wer aus der Familie hat den Hut auf

"New Yorker" müsse sich einigen, wer aus der Familie den Hut auf hat, so Nowicki. Es sähe so aus, dass das seine Tochter Sophie sein wird. Sie hat in China studiert und einen Masterabschluss in Modemarketing erreicht. In den Aufsichtsrat ist Sophie Knapp schon eingezogen. Nowicki: "Sie muss klar entscheiden, wer welche Kompetenzen hat, Entscheidungen zu treffen."

New Yorker und der Online-Handel

Was das Thema Online-Handel angeht, so ist Nowicki gespannt, ob sich ein neues Management dazu hinreißen lässt. Bislang hat Knapp nur auf den stationären Einzelhandel gesetzt und sich vehement gegen ein Geschäft im Internet gewehrt. "New Yorker" hat 1.200 Filialen zwischen Island und Russland. "Ich glaube nicht, dass eine nachfolgende Generation sich trauen wird, das umzuschmeißen."

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 18.11.2024 | 15:00 Uhr