Reparatur-Arbeiten an der Moselschleuse Müden bei Treis-Karden

Nach Havarie bei Müden Mosel-Schleuse könnte Anfang Februar wieder öffnen

Stand: 07.01.2025 11:06 Uhr

Die Arbeiten an der schwer beschädigten Moselschleuse in Müden kommen wie geplant schnell voran. Nach Auskunft des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes kann bislang der enge Zeitplan eingehalten werden.

Die Arbeiter vor Ort fangen jetzt damit an, in der Schleusenkammer den beschädigten Beton links und rechts des zerstörten Tors zu entfernen. Dafür werden Hochdruck-Wasserstrahler eingesetzt. Im nächsten Schritt wird neuer Beton gegossen, in den das neue Tor eingehängt werden kann.

Nach Angaben eines Sprechers besteht die größte Herausforderung darin, dass der Beton schnell genug trocknet. Dafür sei das kalte Wetter nicht ideal, der Beton müsse deswegen extra warmgehalten werden. Spätestens am 25. Januar muss alles ausgehärtet sein, denn dann soll das neue Tor angeliefert werden. Das wird derzeit in Trier im Bauhof des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes vorbereitet. Schon am 1. Februar soll die Schleuse wieder regulär in Betrieb gehen.

Notschleusung in Müden an der Mosel beendet

Belgische "Tunica" war letzte Notschleusung

Ohne Zwischenfälle war Ende Dezember mit der belgischen "Tunica" das letzte Schiff an der kaputten Schleuse Müden notgeschleust worden. Es hatte Spundwände geladen. Mehr als eine Stunde dauerte die letzte Notschleusung, dann konnte auch die "Tunica" ihre Fahrt fortsetzen.

Schifffahrt ist rund einen Monat lahmgelegt

Die Schleuse Müden war bei der Kollision eines Frachtschiffs am 8. Dezember schwer beschädigt worden. Seitdem ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Das Unglücksschiff war nahezu ungebremst gegen die beiden geschlossenen Untertore gefahren. Zum Zeitpunkt des Unfalls hatten sich 74 Schiffe auf Mosel und Saar befunden.

Nach Schätzungen von Politikern und Logistikunternehmen liegt der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die blockierte Schleuse bei mehreren 100 Millionen Euro. Von den ausbleibenden Lieferungen sind unter anderem Stahlunternehmen, Lebensmittelproduzenten und Mineralölfirmen betroffen.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schiffsführer

Wie die Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage mitteilte, wird gegen den 27-jährigen Schiffsführer wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann pflichtwidrig gehandelt habe.

Sendung am Di., 7.1.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 17. Dezember 2024 um 16:36 Uhr.