Eines von zwei tonnenschweren Ersatztoren für die beschädigte Mosel-Schleuse Müden wird eingebaut.

Nach Schiffsunfall Neues Tor an beschädigter Mosel-Schleuse eingebaut

Stand: 24.01.2025 19:50 Uhr

Seit Anfang Dezember ist eine Schleuse an der Mosel schwer beschädigt, nachdem ein Schiff mit dem Tor kollidiert war. Nun ist ein neues Tor eingebaut worden. In etwa einer Woche sollen die ersten Probeschleusungen beginnen.

Kurz nach acht Uhr hatten die Arbeiten zum Einbau des neuen Tores in Müden begonnen. Die dazugehörigen Torflügel sind inzwischen in der Schleusenkammer verbaut.

Moselschleuse in Müden mit neuem Tor

Die letzten Meter bis zur Schleusenkammer mussten die Torflügel mit Hilfe eines Krans auf einen Lkw geladen werden, dieser fuhr rückwärts langsam an die Kammer heran und ein anderer Kran ließ dann die Torflügel herunter. Einer von ihnen wiegt etwa 41 Tonnen.

Herausforderung: Tor musste genau in Schleusenkammer passen

Wichtig beim Einsetzen war, dass die beiden Flügeltore genau in die Schleusenkammer passen. Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) zeigte sich zufrieden mit dem heutigen Tag: "Der ganze Vorgang ist sehr gut gelaufen und die neuen Tore sind an Ort und Stelle."

Etwa 40 Mitarbeitende waren mit den Einbauarbeiten beschäftigt. In den kommenden Tagen soll die Technik installiert werden, sodass das Tor richtig öffnen und schließen kann. In etwa einer Woche sollen dann die ersten Probeschleusungen beginnen.

Neues Schleusentor wurde in Trier gefertigt

Das neue Schleusentor mit zwei Torflügeln lag bereits seit einer Woche in Müden auf einem Frachtschiff an der Schleuse. Zuvor war es von Trier bis nach Müden zwei Tage lang auf der Mosel unterwegs. Denn dort wurden die beiden Flügel, die zusammen ein 12 Meter hohes, 14 Meter breites und etwa 80 Tonnen schweres Stahltor ergeben, in den vergangenen Wochen gefertigt.

Die alten Tore werden laut Ulrich Zwinge wieder nach Trier transportiert. Da soll von den Flügeltoren verwertet werden, was noch zu gebrauchen ist und der Rest soll verschrottet werden.

Wechsel eines Schleusentors nicht ungewöhnlich für Mitarbeitende

Der Wechsel ist nach Angaben des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes nicht ungewöhnlich für die Mitarbeitenden, da ein solcher Austausch immer mal wieder gemacht werde, sagt der Leiter Stephan Momper. Die Herausforderung sei vielmehr, dass das Tor genau in die Kammer passe. Dafür seien erfahrene Mitarbeiter vor Ort, die die Schleusenkammer kennen.

Arbeiten am beschädigten Schleusentor dauern seit Wochen an

In den vergangenen Wochen musste an der beschädigten Schleusenkammer links und rechts des zerstörten Tors der Beton entfernt werden. Dafür wurden laut WSA Hochdruck-Wasserstrahler eingesetzt. Im nächsten Schritt wurde neuer Beton gegossen, in den das neue Tor jetzt eingehängt werden kann.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kapitän

Der Schaden, den das Schiff Anfang Dezember an der Schleuse verursacht hat, beträgt den Angaben zufolge mehrere Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen den Kapitän des Unfall-Schiffes wegen des Verdachts der Gefährdung des Schiffsverkehrs. Sie hat nach eigenen Angaben ein zweites Gutachten zur Auswertung der Daten in Auftrag gegeben.

Sendung am Fr., 24.1.2025 16:00 Uhr, SWR Aktuell Rheinland-Pfalz, SWR RP

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