Die Regenbogenbänke sollen ein Zeichen dafür sein, dass Mainz queerfreundlich ist.

Rheinland-Pfalz Vielfalt und queere Sichtbarkeit: Regenbogenbänke in Mainz aufgestellt

Stand: 10.12.2024 16:34 Uhr

Einen Regenbogen-Zebrastreifen hat Mainz bereits, am Dienstag sind jetzt zwei Regenbogenbänke dazu gekommen. Die Stadt will damit ein Zeichen für Vielfalt, Solidarität und Wertschätzung queerer Lebensweisen setzen.

Mitten in der Mainzer Innenstadt, am Tritonplatz am Mainzer Staatstheater, wurden die beiden neuen Regenbogenbänke aufgestellt. Sie sollen nicht nur die Innenstadt ein bisschen bunter machen, sondern bestenfalls auch "schwarz-weiße" Vorurteile aufbrechen.

Mehr Sichtbarkeit für queere Menschen im öffentlichen Raum

Die Einweihung der Regenbogenbänke sei ein diverser, aber leider auch nötiger Termin, so Philipp Gresch vom Verein Schwuguntia. Akzeptanz, Diversity und ein friedliches Miteinander seien keine Selbstverständlichkeit mehr. Deswegen hatte sich das queere Forum, ein Zusammenschluss queerer Vereine und Gruppen aus Mainz, für die Regenbogenbänke in der Innenstadt eingesetzt. Mit den beiden Bänken soll auch mehr Sichtbarkeit der queeren Community im öffentlichen Raum geschaffen werden.

Wofür steht "LGBTQIA+" und was bedeutet "queer"?
"LGBTQIA+" ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer, Intersexual und für Asexual. Auf Deutsch steht das also für lesbisch, schwul, bisexuell, trans, queer, intersexuell und asexuell. Damit werden sexuelle und geschlechtliche Identitäten beschrieben. Das + soll alle Menschen mit einbeziehen. Oft werden auch die Abkürzungen "LSBTI" oder "LSBTIAQ" verwendet. Sie stehen jeweils für die deutschen Übersetzungen. Der englische Begriff "queer" bedeutet "seltsam" oder "sonderbar" und stand früher für "schwul". Entsprechend wurde "queer" lange Zeit als Schimpfwort verwendet, hauptsächlich für schwule Männer. Seit Mitte der 1990er-Jahre wird der Begriff zunehmend als Selbstbeschreibung genutzt und damit positiv besetzt. Queere Menschen sind Menschen, deren sexuelle und/oder geschlechtliche Identität nicht in die gesellschaftliche Vorstellung passt. Sie sind zum Beispiel homosexuell, trans* oder inter*. "Queer" kann demnach als Sammelbegriff für alle Identitäten gebraucht werden, die irgendwie gefühlt "außerhalb der gesellschaftlichen Norm" liegen.

Queere Community soll sich in Mainz geschützt fühlen

Bei der offiziellen Einweihung der Bänke mit dabei war auch die Mainzer Grün- und Umweltdezernentin Janine Steinkrüger (Grüne). Auch sie findet die von der Stadt aufgestellten Bänke als Zeichen wichtig, damit sich die queere Community durch die Stadt geschützt fühlt. Sie betonte auch, dass die beiden Regenbogenbänke nicht das letzte Signal dieser Art in Mainz sein würden.

Die Reaktionen auf den Regenbogenstreifen in der Fußgängerzone (... ) haben uns gezeigt, dass Werte wie Akzeptanz und Offenheit von einer großen Mehrheit der Stadtgesellschaft geteilt werden. Wir haben aber auch gesehen, dass es wichtig bleibt, öffentlichkeitswirksam ein Zeichen für Vielfalt zu setzen.

Regenbogenbank im Hartenbergpark

Übrigens sind die beiden Regenbogenbänke in der Mainzer Innenstadt nicht die ersten ihrer Art in Mainz. Im Hartenbergpark steht ebenfalls eine solche Bank - ein Projekt des Mainzers Alexander Kiefer. Er hat als Reaktion darauf, dass der Regenbogen-Fußgängerstreifen in Mainz beschmiert wurde, eine solche Bank aufgestellt. Allerdings wurde die Bank im Hartenbergpark auch beschmiert.

Regenbogenbank im Mainzer Hartenbergpark steht für jede Schmierei auf dem Regenbogen-Zebrastreifen in der Altstadt.

Auch im Hartenbergpark steht eine Regenbogenbank als Zeichen der Vielfalt.

Mainz ist "Rainbow City"

Die Landeshauptstadt Mainz ist in diesem Jahr dem Rainbow Cities Network (RCN) beigetreten. Dabei handelt es sich um ein internationales Netzwerk von Kommunen, die sich für die Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von LGBTIQ-Personen einsetzen.

Sendung am Di., 10.12.2024 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4