Saarland Auch Hunde können sich mit Blutspenden gegenseitig helfen
In der Tierblutbank Elversberg sind aktuell 35 Hunde als Blutspender registriert. Dass sie Lebensretter sind, können sie nicht ahnen. Tatsächlich aber rettet ihr Blut zwischen 50 und 60 Hunden jährlich in Elversberg das Leben. Weil sie aber nicht unbegrenzt Blut spenden können, ist die Tierblutbank auf weitere Spenderhunde angewiesen.
Eine Blutspende kann Leben retten. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für ihre vierbeinigen Freunde. Wenn Hunde viel Blut verlieren – beispielsweise nach einem Autounfall oder bei einer großen Operation –, dann sind sie meist auf die Hilfe ihrer Artgenossen angewiesen. Für diesen Fall hat die Tierklinik Elversberg vor gut zehn Jahren eine Tierblutbank im Saarland eingerichtet. Aktuell sind dort 35 Hunde als Spender registriert.
Mehr wären natürlich immer gut, sagt die Tierärztin Monika Rieger, die an der Einrichtung der Tierblutbank beteiligt war. "Da die Spender immer wieder selbst erkranken und dadurch ausfallen bzw. sie ab einem gewissen Alter nicht mehr spenden dürfen, besteht eigentlich immer Bedarf." Es gebe zwar eine Warteliste mit Interessenten, die schnell nachrücken können, wenn ein Hund als Blutspender wegfalle. Doch je größer diese Liste, desto besser.
Vierbeinige Blutspender bekommen im Anschluss ein Leckerli
Um Blut spenden zu dürfen, müssen die Hunde bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Unter anderem müssen sie zwischen einem und acht Jahre alt sein, über 25 Kilogramm wiegen sowie regelmäßig geimpft und entwurmt sein. Wichtig sei auch, dass der Hund ein ruhiges Wesen habe. Schließlich sollte die Blutspende für alle entspannt verlaufen. Ca. 400 Milliliter Blut wird dem Tier entnommen.
In der Regel stecken die Spenderhunde die Entnahme sehr gut weg, Nachwirkungen gebe es keine. Die Behandlung dürfte aber auch spätestens dann vergessen sein, wenn das wohlverdiente Leckerli in Sichtweite gerät. "Nach jeder Spende gibt es für die Hunde direkt eine Futterbelohnung und ein Geschenk, zum Beispiel einen Kau-Artikel, mit nach Hause", erzählt Rieger.
Doch auch Halterinnen und Halter profitieren durchaus davon, wenn ihr Tier Blut spendet. Registrierte Hunde bekommen demnach regelmäßig einen kostenlosen Gesundheitscheck, dabei wird eine große Blutuntersuchung inklusive Tests auf übertragbare Zeckenerkrankungen durchgeführt und die Blutgruppe bestimmt. "Vor jeder Spende wird zudem ein aktuelles Blutbild erstellt."
50 bis 60 Hunde jährlich können durch Blutspende in Elversberg gerettet werden
Im Vordergrund sollte aber stehen, was die Blutspende ihres Hundes bewirken kann: Zwischen 50 und 60 Hunden jährlich kann in der Tierklinik Elversberg das Leben durch eine Blutspende gerettet werden, sagt Rieger. Jeder Hund kann im Laufe seines Lebens auf eine Bluttransfusion angewiesen sein: Schon ein Zeckenbiss kann zu einer Blutarmut (Anämie) führen, die eine Bluttransfusion nötig macht.
Daher gilt auch bei Hunden: Jede Spende zählt.
Tierhalter, die Interesse an einer Spende haben, können sich über die Homepage der Tierblutbank Elversberg oder unter der Mailadresse tierblutbank@tierklinik-elversberg.de an das Team wenden. Wichtig ist, dass der Spenderhund die dort aufgeführten Kriterien erfüllt.