Zwei Flaschen mit rosafarbenem und gelbem Inhalt in einem Regal, auf den Flaschen sind Bilder von Menschen aufgedruckt mit der Überschrift: "Vermisst. Belohnung 50.000€"

Sachsen-Anhalt Vermisse Inga: Hoffnung auf neue Hinweise durch Fotos auf Smoothie-Flaschen

Stand: 04.11.2024 10:14 Uhr

Seit 2015 wird Inga Gehricke aus Schönebeck vermisst. Die damals Fünfjährige verschwand bei einem Familienfest in der Nähe von Stendal. Die Angehörigen suchen nun mit verdoppelter Belohnung und mit Fahndungsbildern in Supermarktregalen nach neuen Hinweisen.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Ein Smoothie-Hersteller aus Bonn bedruckt seine Flaschen mit Fahndungsbildern der vermissten Inga Gehricke aus Schönebeck. Das bestätigte das Unternehmen True Fruits MDR SACHSEN-ANHALT. Zuerst berichtete die Volksstimme. Die Flaschen sollen in mehr als 30.000 Supermärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft werden. Sie sind seit Anfang November erhältlich.

Auf den Flaschen ist ein Bild der damals Fünfjährigen zu sehen, ebenso ein Bild, das zeigen soll, wie Inga als heute 15-Jährige aussehen könnte. Neben dem ungewöhnlichen Fahndungsaufruf soll auch die Belohnung auf 50.000 Euro verdoppelt werden. Auch der seit 2014 vermisste Lars Mittank aus Berlin ist nach Informationen des Herstellers auf Flaschen zu sehen.

Ich wünsche mir nichts mehr, als dass mein Kind gefunden wird. Victoria Gehricke | Ingas Mutter

Ingas Mutter, Victoria Gehricke, wird in einer Mitteilung des Herstellers zitiert: "Für mich ist das eine Chance, dass meine Familie und ich neue Hinweise zu Inga erhalten. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass mein Kind gefunden wird."

Ermittler gingen mehr als 2.000 Spuren und Hinweisen nach

Im Jahr 2015 war die damals fünfjährige Inga während einer Familienfeier im Diakoniewerk Wilhelmshof bei Uchtspringe verschwunden. Seitdem hatten umfangreiche Suchen mit Technik, Spürhunden und mehr als 1.500 Einsatzkräften kein Ergebnis gebracht.

Die Ermittler gingen mehr als 2.000 Spuren und Hinweisen nach. Es wurden Teiche ausgepumpt, Gewässer abgesucht und Gebäude mehrfach durchsucht – ohne eine Spur zu dem Mädchen. Auch im vergangenen Dezember hatte es eine größere Suchaktion gegeben, die keine neuen Erkenntnisse brachte.

Polizei Halle sucht neue Ermittlungsansätze

Seit Ende April vergangenen Jahres ermittelt die Polizeiinspektion Halle in dem sogenannten Cold Case. Sie hatte die Akten aus Stendal übernommen, um mögliche neue Ermittlungsansätze zu prüfen. Die Akten würden nun systematisch auf mögliche Lücken untersucht, hieß es.

Zuletzt hatte die Polizei im Oktober einen Teich bei Wilhelmshof durchkämmt und nach Hinweisen gesucht, aber nichts gefunden. Von den Ermittlern hieß es, es werde mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weitere Suchaktionen in dem weitläufigen Gebiet geben.

MDR (Michael Rosebrock, Daniel George) | Erstmals veröffentlicht am 02.11.2024