Blick auf die Baustelle der Saalebrücke der Autobahn 143. Das 968 Meter lange Bauwerk ist das längste Bauwerk auf dem knapp 13 Kilometer langen Nordabschnitt.

Sachsen-Anhalt Großbaustelle bei Halle: So ist der Stand bei der A143-Westumfahrung

Stand: 04.11.2024 13:44 Uhr

Die Bauarbeiten zur Vollendung der A143 zwischen Halle-Neustadt und dem Dreieck Halle-Nord gehen voran. Die größte Herausforderung auf dem zwölf Kilometer langen Abschnitt ist die Saale-Querung bei Salzmünde. Hier entsteht derzeit eine mehrteilige Brücke.

Von Frank Nowak, MDR SACHSEN-AHALT

Wenn es eine Herausforderung für Ingenieure und Bauarbeiter gibt, bei der Vollendung der A143, dann hier: Bei Salzmünde muss die Autobahn die Saale queren. Kathrin Fiedler von der "Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH" (DEGES) verantwortet das Mammut-Projekt, das aus drei Teilen besteht: einem vier Meter tiefen Lärmschutz-Tunnel, einer Strombrücke, die die Saale überquert und einer Vorlandbrücke auf der anderen Flussseite über dem Überschwemmungsgebiet der Saale.

Glaskonstruktion soll für Lärmschutz sorgen

All diese Teile gehen ineinander über und werden vervollkommnet durch eine Glaskonstruktion, die dem Lärmschutz des umliegenden Gebietes dienen soll. "Wir haben dann eine geschlossene Glaseinhausung auf der Brücke und auf der Vorlandbrücke eine vier Meter hohe Lärmschutzwand", erklärt Fiedler. Damit sei dem Lärmschutz Genüge getan.

Laut Plan soll spätestens Ende 2027 alles fertig sein. Deshalb wird parallel an allen drei Abschnitten gebaut. Im späteren Lärmschutztunnel wird gerade die Stahl-Brücke über die Saale gefertigt; Abschnitt für Abschnitt.

A143: Vier Jahre Bauzeit für Brücken

"Diese Konstruktion wird voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres über die Saale geschoben", so Fiedler. Am anderen Ufer werde sie in Empfang genommen, wie der Reporter nach einer kurzen Bootsfahrt über die Saale erfährt. Um kilometerlange Umwege zu sparen, wurde hier nämlich ein Bauarbeiter-Fährdienst eingerichtet.

Auf der anderen Seite wartet Thomas Reuschel – er ist der Projektleiter der ausführenden Baufirma "Max Bögl". Die Experten für Stahl- und Beton-Brückenbau müssen die Doppel-Konstruktion aus Vorland- und Strombrücke auf die Pfähle stellen, mit mehr als einem Kilometer Gesamt-Länge. "Alles gemeinsam, in vier Jahren, das ist schon eine große Herausforderung. Aber wir sind sehr gut unterwegs", ist Reuschel zuversichtlich.

Diverse Gewerke zeitgleich auf der Bustelle

Gut 90 Arbeiter sind insgesamt auf der Baustelle tätig; alle Gewerke zu koordinieren und die nächsten Aufgaben zu planen, ist für den Projektleiter eine tägliche Herausforderung. "Da ist der Ingenieurbau, dann haben wir den Erdbau, dann haben wir den Spezialtiefbau und natürlich den Stahlbau, und das muss alles miteinander verflochten werden und zusammenpassen."

Steht die erste Fahrbahn der Vorland-Brücke bis zum Saale-Ufer, erfolgt der Bau der Nachbarspur. Der Zeitkorridor ist eng, schließlich soll hier schon im nächsten Sommer die Strombrücke innerhalb eines Tages über die Saale geschoben werden. Wenn dann beide Brücken miteinander verbunden sind, ist ein großer Meilenstein geschafft, bei der Vollendung der A143.

Wann die Autobahn wirklich freigegeben wird, bleibt unklar. Um den Nordabschnitt der Trasse wird seit Jahrzehnten gestritten. Mit der Westumfahrung soll Halle nach Angaben der Deges vom überregionalen Durchgangsverkehr entlastet werden.

MDR (Frank Nowak, Daniel Salpius), zuerst veröffentlicht am 30.10.2024