Sachsen-Anhalt Mehr Verbindungen, neue Ziele: Das bringt Sachsen-Anhalt der Fahrplan 2025
Am 15. Dezember ist europaweiter Fahrplanwechsel. Auch für Sachsen-Anhalt gibt es dabei wieder einige Änderungen für Pendler und Reisende. Sie profitieren an Wochenenden von dichteren Takten im Regionalverkehr. Außerdem neu: Der Zugbetreiber "Abellio" verschwindet aus der Mitte Sachsen-Anhalts, hier übernimmt ein neuer Betreiber. Und im Fernverkehr ergeben sich einige neue Ziele für Reiselustige.
Am Mittwoch ist der neue Bahn-Fahrplan für das Jahr 2025 herausgegeben worden. Er gilt ab dem 15. Dezember, zum europaweiten Fahrplanwechsel.
Regionalverkehr: Mehr Züge an Wochenenden
Vor allem Wochenend-Reisende werden vom neuen Fahrplan profitieren. Wie Sachsen-Anhalts Nahverkehrsservice (NASA) MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, wird auf drei Linien der Takt verdichtet. Damit werde auch der stark gestiegenen Nachfrage durch das Deutschlandticket Rechnung getragen. Geplant ist ein durchgehender Stundentakt auch Sonnabend und Sonntag auf den Verbindungen:
- Braunschweig-Magdeburg-Burg (RB 40)
- Dessau-Berlin (RE 7)
- Halle-Merseburg-Querfurt (neu als S-Bahn-Linie 11, in der Regel umstiegsfrei)
Neue Betreiber: "Start" und "Erfurter Bahn" übernehmen Strecken
Neuer Name, der Rest bleibt gleich: "Abellio" verschwindet aus dem Bahnnetz zwischen Harz, Börde und Salzland. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Zugbetreibers wurden die 16 Strecken neu ausgeschrieben. Nun übernimmt die Bahntochter "Start" die Züge und den Fahrplan. Für Fahrgäste soll sich nicht viel ändern, erklärte die NASA dem MDR. Aktuell würden die Mitarbeiter geschult und die Übergabe vorbereitet, hieß es.
Die Züge bleiben, nur der Betreiber wechselt: "Abellio" gibt sein Dieselnetz zum Fahrplanwechsel ab.
Im Burgenlandkreis, zwischen Weißenfels und Zeitz, kommen ab Fahrplanwechsel andere Züge zum Einsatz. Hier übernimmt die Erfurter Bahn die Strecke. Laut NASA werden modernisierte Wagen eingesetzt, die mit WLAN und einer barrierefreien Toilette ausgestattet sind. Sie sollen 68 Sitzplätze bieten, bei den bisherigen Wagen waren es 60.
Fernverkehr: Von Sachsen-Anhalt in die Schweiz
Sachsen-Anhalt profitiert außerdem von einigen neuen Verbindungen im Fernverkehr. So bekommt die Lutherstadt Wittenberg wieder einen ICE nach Waren und Rostock. Ab März fahren die Züge täglich am Nachmittag Richtung Ostsee. Damit gibt es dann zusammen mit dem IC Wien-Wittenberg-Rostock zwei Verbindungen pro Tag und Richtung.
Stendal erhält einen täglichen ICE-Anschluss aus und nach Zürich. Die Züge verlassen Stendal kurz nach Mitternacht beziehungsweise kommen gegen halb sechs morgens an. Die Fahrzeit beträgt etwa zehn Stunden. Es ist die zweite täglich ICE-Verbindung von Sachsen-Anhalt in die Schweiz. Denn auch im neuen Fahrplan behält Magdeburg den Nacht-ICE nach Basel SBB.
Von Stendal in die Schweiz: Dafür müssen Reisende um Mitternacht starten.
Bleiben soll auch die Direktverbindung von Stralsund nach Halle, so die Bahn. Auch die IC-Verbindung Magdeburg-Hamburg bleibt und wird künftig über Salzwedel geleitet. Damit erhält die West-Altmark wieder dauerhaft Anschluss ans Fernverkehrsnetz der Bahn.
Bauarbeiten: Wo Fahrgäste 2025 Geduld brauchen
Am Schienennetz wird weiterhin gebaut. So werden Sachsen-Anhalt auch im Jahr 2025 einige Großbaustellen treffen. Auf Fahrgäste kommen Ausfälle und Umleitungen zu. Auf einigen Strecken werden Busse statt Bahnen fahren. Der Überblick:
- Bahnknoten Magdeburg: im gesamten Fahrplanjahr Ausfälle der RB47 zwischen Magdeburg und Calbe
- Saalebrücken im Burgenlandkreis: bis Juni weiterhin Ausfall von RE15 zwischen Naumburg und Jena sowie RE16 zwischen Naumburg und Apolda/Weimar
- Stendal-Rathenow: Elektrifizierung der Stammbahn ab Juni bis 2026, daher Schienenersatzverkehr
- Harz: Mitte Juni bis Ende Juli Streckensperrung Quedlinburg-Thale, RE11 im Schienenersatzverkehr
- ICE-Umleitung durch die Altmark: August bis April 2026 weitere Generalsanierung der Trasse Berlin-Hamburg, RE20 Salzwedel-Uelzen als Bus sowie Ausfälle zwischen Stendal und Salzwedel wegen des Umleitungsverkehrs
Preiserhöhungen: Wo sich noch sparen lässt
Zum Fahrplanwechsel hat die Deutsche Bahn bereits einige Preiserhöhungen angekündigt: Flexible Fahrscheine sollen rund sechs Prozent mehr kosten. Die Preise für Spar-Tickets und die Bahncards 25 und 50 will die Bahn aber nicht anheben. Noch bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember können Fahrscheine noch zum alten Preis gekauft werden. Ab dann wird auch die Vorverkaufsfrist von maximal sechs Monaten aufgehoben: Tickets sind mit Fahrplanwechsel laut Bahn dann zwölf Monate im Voraus buchbar.
Zum Jahreswechsel wird auch das Deutschlandticket teurer. Der Preis des monatlich im Abo erhältlichen Tickets steigt von 49 Euro auf 58 Euro.
MDR (André Plaul)