Eine Hand steckt eine Münze in ein Glas voller Münzen.

Sachsen-Anhalt So sparen die Menschen in Sachsen-Anhalt

Stand: 30.10.2024 18:17 Uhr

Am 30. Oktober ist Weltspartag. Zahlen des Statistischen Bundes- und Landesamtes sowie des Vermögensbarometers 2024 zeigen nun: Die Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter sparen weniger als der Bundesdurchschnitt und schätzen ihre finanzielle Situation vergleichsweise schlecht ein. Ein Überblick.

Von Lucas Riemer, MDR SACHSEN-ANHALT

So viel sparen die Menschen in Sachsen-Anhalt

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sparten die Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter im Jahr 2022 pro Kopf 1.549 Euro und damit nur etwas mehr als die Hälfte des durchschnittlichen Pro-Kopf-Sparbetrages in Deutschland, der bei 2.962 Euro lag. Dabei handelt es sich allerdings um einen Durchschnittswert, der abhängig etwa von der Einkommenshöhe oder der Lebenslage von Haushalt zu Haushalt stark variieren kann.

Das gemeinsame Statistikportal des Bundes und der Länder zählte für Sachsen-Anhalts Haushalte insgesamt 3.379 Millionen Euro gespartes Vermögen im Jahr 2022, also rund 3,4 Milliarden Euro. Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Sachsen-Anhalt 1,12 Millionen Haushalte (Stand 2023). Daraus errechnet sich eine durchschnittliche Sparsumme von rund 3.016 Euro pro Haushalt im Jahr 2022.

Mehrere Schraubglaser sind unterschiedlich mit Münzen gefüllt. Sie zeigen, was Haushalte im Jahr 2022 gespart haben. Sachsen-Anhalter haben im Schnitt 3.016 Euro gespart.

Die Haushalte in Mitteldeutschland sparen weniger als der gesamtdeutsche Durchschnitt.

Die Sparquote, also der Anteil des verfügbaren Einkommens, der nicht konsumiert wurde, lag bei Sachsen-Anhalts privaten Haushalten im Jahr 2022 bei 6,6 Prozent. Das ist der niedrigste Wert aller Bundesländer. In Thüringen und Sachsen fiel die Sparquote mit 6,7 bzw. 6,8 Prozent ähnlich niedrig aus. Zum Vergleich: Bundesweit lag die Sparquote bei durchschnittlich 11,1 Prozent, in Bayern sogar bei 12,9 Prozent. Im Jahr 2023 sank die Sparquote bundesweit auf 10,4 Prozent. Zahlen für Sachsen-Anhalt liegen für 2023 noch nicht vor.

In den Jahren 2020 und 2021 lag die Sparquote nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wegen der Corona-Pandemie bundesweit um bis zu sechs Prozent höher. Auch in Sachsen-Anhalt lag die Sparquote 2021 noch bei 10,8 Prozent, 4,2 Prozent höher als 2021.

So beurteilen die Sachsen-Anhalter ihre finanzielle Situation

Ihre eigene finanzielle Situation bewerten die Menschen in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt etwas schlechter als die deutsche Gesamtbevölkerung. Zu diesem Ergebnis kommt das Vermögensbarometer 2024, eine repräsentative Befragung des Marktforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Demnach beurteilen 34 Prozent der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut, bundesweit sind es 38 Prozent. Für finanziell schlecht oder eher schlecht aufgestellt halten sich 27 Prozent der Menschen in Sachsen-Anhalt, deutschlandweit sind es 25 Prozent.

So viel wissen die Sachsen-Anhalter über Finanzen

Beim Thema Finanzwissen besteht bei den Menschen in Sachsen-Anhalt laut deren Selbsteinschätzung offenbar Nachholbedarf. Auch zu diesem Ergebnis kommt das Vermögensbarometer 2024. Dort erklärten 59 Prozent der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter, dass sie ihr eigenes Wissen zum Thema Finanzen als sehr gut, gut oder befriedigend einschätzen. Bundesweit waren es 65 Prozent. 41 Prozent der Menschen hierzulande beurteilten ihr Finanzwissen dagegen als ausreichend, mangelhaft oder ungenügend, bundesweit waren es nur 35 Prozent.

So konsumieren die Sachsen-Anhalter

Beim Konsumverhalten zeigt sich die insgesamt wenig ausgeprägte Kauflaune in Sachsen-Anhalt besonders stark. Im Vermögensbarometer 2024 gaben 60 Prozent der Menschen hierzulande an, ihr Kaufverhalten in den vergangenen zwölf Monaten eingeschränkt zu haben. Lediglich vier Prozent sagten, sie kauften nun mehr. Deutschlandweit gaben dagegen immerhin zehn Prozent der Menschen an, nun mehr zu konsumieren, während 56 Prozent ihr Kaufverhalten einschränkten.

MDR (Lucas Riemer)