Sachsen-Anhalt Sprachförderung an Kitas in Sachsen-Anhalt soll verbessert werden
Die Landesregierung will Kitas mit besonderen Bedarfen in Sachsen-Anhalt gezielt unterstützen. Wie aus einem Gesetzentwurf hervorgeht, soll hier Personal aufgestockt werden. Auch an der vieldiskutierten Entlastung für Eltern mehrere Kinder will Sozialministerin Grimm-Benne festhalten.
Sachsen-Anhalts Landesregierung will die Kinderbetreuung in Kitas neu regeln – insbesondere in sozialen Brennpunkten. Wie Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag in Magdeburg erklärte, soll dafür das Kinderförderungsgesetz (KiFöG) geändert werden.
Der Gesetzentwurf sieht unter anderem eine Aufwertung der Sprach-Kitas vor. "Wir stocken das Personal in den Kitas mit besonderen Bedarfen von 150 auf 255 Vollzeitstellen auf. Das Land ermöglicht den Landkreisen und kreisfreien Städten so, die Sprachförderung nahtlos fortzusetzen", so die Sozialministerin. Auch Kitas, in denen die Armutsquote besonders hoch ist, sollen unterstützt werden.
Weiterhin kein Schulgeld für Azubis in Sachsen-Anhalt
Bereits bestehende Regelungen sollen verlängert werden: Schulgeldfreiheit für Erziehungs- und Kinderpflegeberufe sowie Sozialassistenten bleiben ebenso erhalten wie die Vergütung der Ausbildung. Ebenfalls sollen Familien mit mehreren Kindern bei Kostenbeiträgen weiterhin entlastet werden.
Diskussion um Geschwisterkindregelung
Familien mit mehreren Kindern in Krippe, Kita und Hort zahlen in Sachsen-Anhalt aktuell nur für das älteste Kind Beiträge. Ab 2026 entfallen dafür Mittel des Bundes. Die 30 Millionen Euro sollen künftig aus dem Landeshaushalt kommen.
Im Landtag war zuletzt der Vorwurf erhoben worden, dass Eltern einen vergleichsweise günstigen Hortplatz für Grundschulkinder anmeldeten und gar nicht nutzten, jedoch durch die Anmeldung im Hort für das Geschwisterkind in der Kita nichts zahlen müssten. Deshalb wurde vorgeschlagen, dass Familien künftig nur für das jüngste Kind zahlen sollen. Laut Grimm-Benne soll es jedoch bei der bisherigen Regelung bleiben.
200 weitere pädagogische Fachkräfte für Kitas
Neben dieser Gesetzesänderung will das Land laut Grimm-Benne mehr Personal einsetzen, das Erzieherinnen und Erzieher bei der Arbeit mit den Eltern entlasten soll. Mithilfe europäischer Gelder sollen demnach bis 2028 etwa 200 weitere pädagogische Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen eingesetzt werden.
Gewerkschaft: Pläne sind "Tropfen auf den heißen Stein"
Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) reichen die geplanten Änderungen nicht aus. Gewerkschaftssekretär Carsten Sievers nannte die Pläne der Landesregierung einen "Tropfen auf den heißen Stein". Im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT forderte er: "Wir brauchen flächendeckende Verbesserungen des Mindestpersonalschlüssels." Er plädierte außerdem für bundeseinheitliche Standards.
dpa, MDR (Engin Haupt, Roland Jäger, Kalina Bunk)