Sachsen-Anhalt Mordprozess beginnt im November: Familie wegen toter Zweijähriger aus Halle angeklagt
Vor dem Landgericht Halle wird ab dem 11. November der Tod eines zweijährigen Mädchens verhandelt. Die Eltern und die Großmutter des Kindes werden beschuldigt, gemeinschaftlichen Mord durch unterlassene Hilfeleistung begangen zu haben. Das Opfer war im Mai im halleschen Paulusviertel tot aufgefunden worden.
Nach dem Tod eines zweijährigen Mädchens in Halle müssen sich die Eltern und die Großmutter des Kindes vor dem Landgericht verantworten. Ihnen wird unter anderem zur Last gelegt, gemeinschaftlich einen Mord durch unterlassene Hilfeleistung begangen zu haben, wie das Landgericht Halle mitteilte.
Dem 36 Jahre alten Vater wird zudem vorgeworfen, das Kind gefährlich verletzt und misshandelt zu haben, während es unter seinem Schutz stand. Die Verhandlungen sind auf mehrere Termine im November und Dezember angesetzt, der Prozessauftakt ist für den 11. November vorgesehen.
Schwere Verbrühungen der Haut
Das Mädchen war am 12. Mai 2024 leblos aufgefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass es an schweren Verbrühungen der Haut gestorben war. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen die Eltern und die Großmutter des Kindes ein. Der Vater soll die Tochter in heißes Wasser getaucht und ihr schwere Verbrennungen zugefügt haben. Aus Angst vor Konsequenzen sollen die Angeklagten daraufhin versucht haben, die Verletzungen selbst zu behandeln, was schließlich zum Tod des Kindes geführt habe.
Gegen den Vater wurde aufgrund von Fluchtgefahr ein Haftbefehl erlassen. Während ihm Mord durch Unterlassen und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen werden, müssen sich die Mutter und die Großmutter wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
dpa, MDR (Daniel Salpius), zuerst veröffentlicht am 29.10.2024