Thüringen Brand am Neutorturm: Hauptangeklagter mangels Beweisen freigesprochen
Im Frühjahr stand die Kuppel von Arnstadts Wahrzeichen in Flammen. Verdächtigt wurde eine Gruppe von fünf Männern. Das Gericht konnte allerdings nicht klären, wer von ihnen das Feuer gelegt hatte, weshalb der Hauptangeklagte in diesem Punkt nun freigesprochen wurde.
Im Prozess um den Brand des Arnstädter Neutorturms ist der Hauptangeklagte vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen worden. Dem 24-Jährigen konnte nicht nachgewiesen werden, das Feuer Mitte April verursacht zu haben.
Beweismittel wie mehrere Gutachten konnten dies nicht bestätigen, wie der zuständige Richter des Amtsgerichts am Dienstagmittag sagte. Zudem waren Zeugenaussagen widersprüchlich.
Der Angeklagte wurde allerdings wegen Sachbeschädigung, der Verwendung verfassungswidriger Symbole und Körperverletzung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Monaten auf Bewährung verurteilt.
Die beiden Angeklagten während des Prozesses (Archivfoto)
Mitangeklagter zu Gefängnisstrafe verurteilt
Der 38-jährige Mitangeklagte erhielt eine Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr ohne Bewährung. Der Mann hatte ebenfalls rechte Symbole, wie SS-Runen und Hakenkreuze, gesprayt und zudem in zwei Fällen den Notruf missbraucht. Beide Angeklagte waren mehrfach vorbestraft.
Die beiden Männer waren am Abend der Tat in einer fünfköpfigen Gruppe zuerst am Bahnhof unterwegs, wo sie unter anderem Wände beschmierten und anschließend am Neutorturm. Dort wurde in der Nacht eine Efeu-Ranke an der Stadtmauer angezündet, die laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit den Brand am Dach des Neutorturms verursachte. Wer das Feuer gelegt hatte, konnte nicht aufgeklärt werden.
Bei dem Feuer am 14. April war die Kuppel des Turms aus dem 15. Jahrhundert abgebrannt. Laut Staatsanwaltschaft entstand dadurch ein Schaden von rund einer halben Million Euro. Der Neutorturm gilt als Wahrzeichen der Stadt.
MDR (wdy/sar)