Bundeswehroffiziere belauscht? Russland veröffentlicht angebliche Abhöraufnahmen
Russland behauptet, ein Gespräch hochrangiger Bundeswehroffiziere abgehört zu haben. Sie sollen darin Angriffe auf die Krim-Brücke mit "Taurus"-Raketen erörtert haben. Deutsche Sicherheitsbehörden prüfen nun, ob die Luftwaffe abgehört wurde.
Russische Medien haben über ein möglicherweise abgehörtes Gespräch von ranghohen Offizieren der Bundeswehr berichtet. Darin sollen die Soldaten über theoretische Möglichkeiten eines Einsatzes deutscher "Taurus"-Raketen diskutiert haben.
Das russische Außenministerium forderte eine Erklärung der Bundesregierung. "Versuche, um Antworten herumzukommen, werden als Schuldeingeständnis gewertet", schrieb Moskaus Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal. Zugleich veröffentlichte Margarita Simonjan, die Chefin des russischen Staatssenders RT, einen Audiomitschnitt des rund 30-minütigen Gesprächs. Wie Simonjan an die Aufnahmen gekommen ist, sagte sie nicht.
Offiziere sollen Angriff auf Krim-Brücke besprochen haben
In dem Mitschnitt soll es unter anderem um die Frage gehen, ob "Taurus"-Raketen technisch theoretisch in der Lage wären, die von Russland gebaute Brücke zur Halbinsel Krim zu zerstören. Ein weiterer Punkt im Gespräch ist demnach, ob die Ukraine den Beschuss ohne Bundeswehrbeteiligung bewerkstelligen könnte. Allerdings ist in dem Mitschnitt auch zu hören, dass es auf politischer Ebene kein grünes Licht für den Einsatz gibt.
Das deutsche Verteidigungsministerium prüft, ob die Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde. "Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet", teilte eine Sprecherin mit.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat mehrfach betont, dass er gegen die Lieferung von "Taurus"-Raketen an die Ukraine ist. Er begründete dies mit der Gefahr, dass Deutschland in den von Russland begonnenen Angriffskrieg hineingezogen werden könnte.