Statistisches Bundesamt Mehr Schwangerschaftsabbrüche registriert
Zwischen Juli und Oktober sind in Deutschland rund 26.500 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden - ein Plus gegenüber dem Vergleichszeitraum von fast 17 Prozent. Die Gründe sind unklar.
Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist deutlich gestiegen. Im dritten Quartal 2022 wurden rund 26.500 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit nahm die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche im dritten Quartal 2022 gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 16,7 Prozent zu. In 2021 (minus 5,4 Prozent gegenüber 2020) und in 2020 (minus 0,9 Prozent gegenüber 2019) waren die Zahlen noch zurückgegangen.
Ursache für Anstieg unklar
Ob und wie diese Entwicklung mit dem Verlauf der Corona-Pandemie zusammenhängt, bleibt anhand der Daten nicht eindeutig bewertbar, wie das Statistische Bundesamt erklärte.
96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (52 Prozent) wurden mit der Absaugmethode vorgenommen, bei 35 Prozent wurde die Abtreibungspille Mifegyne verwendet.