Maßnahmen gegen Coronavirus Spahn kündigt Hilfe für Pflegebranche an
Um die Folgen der Corona-Krise besser abfedern zu können, sollen Pflegeheime, Pflegedienste und Pflegepersonal entlastet werden. Minister Spahn kündigte Sonderregeln an: Dazu zählen finanzielle Hilfen und mehr personelle Unterstützung.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat konkrete Hilfen für Pflegeheime, Pflegedienste und das Pflegepersonal angeordnet, damit sie die Folgen der Corona-Krise bewältigen können. So soll es Sonderregeln für Pflegeheime geben. Pflegebedürftige und auch die Pflegekräfte selbst bräuchten nun besonderen Schutz und besondere Unterstützung, sagte Spahn in Berlin.
Mit Pflegekassen und Pflegeverbänden sei dafür ein Maßnahmenpaket vereinbart worden, das unter anderem eine befristete Aussetzung bürokratischer Anforderungen vorsieht, sagte der CDU-Politiker.
Spahn will mit Sonderregeln das Pflegepersonal in Zeiten der Corona-Krise entlasten.
Pflege-Personalschlüssel wird ausgesetzt
So werden die Personalschlüssel für die Pflege bis aus Weiteres ausgesetzt. Damit könnten Einrichtungen auch dann aufrechterhalten werden, wenn wegen der Corona-Krise weniger Fachkräfte zur Arbeit kommen können, sagte Spahn. In Pflegeheimen und -diensten müssen normalerweise die Hälfte der Pflegekräfte eine abgeschlossene Ausbildung haben.
MDK soll personell aushelfen
Ausgaben oder Einnahmeausfälle durch die Corona-Krise sollen von den Pflegekassen ausgeglichen werden. Der Pflege-TÜV, bei dem die Qualität von Einrichtungen geprüft wird, wird bis September ausgesetzt. Das entlaste die Einrichtungen von Dokumentationspflichten, sagte Spahn. Hinweisen auf Missstände solle aber weiter nachgegangen werden.
Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) soll Heimen, die personelle Engpässe haben, mit Pflegekräften und Ärzten aushelfen, die sonst beim MDK als Kontrolleure und Begutachter tätig sind.
Angesichts der Coronakrise sollen Sonderregeln für die Pflegebranche kommen.
Um Pflegebedürftige vor dem Ansteckungsrisiko zu schützen, werden bis September keine körperlichen Untersuchungen zur Einstufung in einen Pflegegrad mehr vorgenommen. Auch die gesetzlich vorgeschriebenen regelmäßigen häuslichen Beratungsbesuche würden ausgesetzt, so Spahn weiter.